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Ex-Weltmeister Berthold: Trauerflor wäre angebrachter als Regenbogenbinde

Ex-Weltmeister Berthold: Trauerflor wäre angebrachter als Regenbogenbinde
Weltmeister Thomas Berthold 2010 beim des „Spiel der Legenden“ in Leipzig

Der Kapitän der Fußballnationalmannschaft Manuel Neuer ist beim Spiel gegen England wieder mit einer Regenbogenarmbinde aufgelaufen. Die Geste stößt allerdings nicht nur auf Begeisterung. Für den Ex-Fußballnationalspieler und Weltmeister von 1990, Thomas Berthold, wäre nach der Messerattacke von Würzburg eher ein Trauerflor angemessen.

von Günther Strauß

Der Ex-Fußballnationalspieler und Weltmeister von 1990, Thomas Berthold, hat die Entscheidung von Kapitän Manuel Neuer kritisiert, beim Spiel gegen England seine Armbinde in den Regenbogenfarben zu tragen. „Ein Trauerflor und eine Schweigeminute wären hier viel angebrachter gewesen als eine Regenbogenbinde“, sagte Berthold der Wochenzeitung Junge Freiheit.

Der frühere Profi von Eintracht Frankfurt bezog sich bei seiner Kritik auf die Messerattacke in Würzburg mit drei toten Frauen und mehreren Verletzen. Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) liegt es nahe, daß der somalische Asylbewerber aus islamistischen Motiven heraus handelte.

„Sport und Politik müssen getrennt sein“

Kritisch äußerte sich Berthold auch zur zunehmenden Politisierung des Fußballs. „Sport und Politik müssen getrennt sein, leider ist das während der EM nicht mehr der Fall“, beklagte der frühere Verteidiger. Er sei gespannt darauf, wie die Uefa beispielsweise das Vorrundenspiel in München zwischen Deutschland und Ungarn im Nachgang bewerten werde, bei dem ein Windrad in Sichtweite des Stadions in den Regenbogenfarben beleuchtet worden war.

Dies war auf Veranlassung der Stadt München geschehen, nachdem es die Uefa untersagt hatte, die Allianz-Arena bei der Partie in den Farben der LGBTQ-Community erstrahlen zu lassen. Dies hatten unter anderem die Fraktionen im Münchner Stadtrat gefordert, um damit ein Zeichen gegen das ungarische Gesetz zum Schutz vor Pädophilie und Mißbrauch zu setzen. Kritiker monieren, durch das Gesetz würden auch Homosexuelle diskriminiert.

Neuer hatte am Montag abend angekündigt, die DFB-Elf werde vor dem Spiel gegen England ein Zeichen gegen Rassismus setzen und auf dem Rasen niederknien. Zudem läuft der deutsche Torhüter erneut mit einer Regenbogen-Spielführerbinde auf, um so die Solidarität der Mannschaft mit Homo- und Transsexuellen zu demonstrieren.

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