Deutschland

Aus Schwarz-Rot-Gold wird Grau: Behörden wollen Nationalfarben an Soldaten-Denkmal überstreichen

Aus Schwarz-Rot-Gold wird Grau: Behörden wollen Nationalfarben an Soldaten-Denkmal überstreichen
Der schwarz-rot-goldene Weg führt zum Denkmal. Er soll bald wieder einfarbig gepflastert werden.

Der Landeskonservator von Brandenburg und der Landrat Märkisch- Oderland streiten sich heftig um einem schwarz-rot-gold gepflastertem Weg, der zur Gedenkstätte Seelower Höhen, führt. Beim Bau des Wegs im Jahr 1972 sind die Pflastersteine in den deutschen Nationalfarben verlegt worden, als Symbol der deutsch-sowjetischen Freundschaft. Den obersten Denkmalschützer Brandenburgs widert das an. Die Steine sollen nun auf Kosten der Steuerzahler durch Graue ersetzt werden.

von Christian Otte

Nach dem Sieg der Alliierten über Deutschland im II. Weltkrieg erließ die Sowjetmacht den Befehl, an den Seelower Höhen in Märkisch- Oderland – wie an zahlreichen anderen Orten ihrer Besatzungszone –, ein monströses Siegesmal zu errichten. Keine deutsche Regierung hatte bis jetzt den Mumm, diese Mammutbauten infrage zu stellen, obwohl sie die Rote Armee verglorifizieren, die als Werkzeug des Kommunismus diente, der mit über 100 Millionen Vernichtungsopfern zu den blutigsten Ideologien der Weltgeschichte zählt. Im Gegenteil: Noch in nachträglicher Unterwürfigkeit stellt Deutschland erhebliche Geldmittel zur Verfügung, um die pompösen Machtsymbole des Völkermörders und Kriegsverbrechers Stalin zu erhalten und zu pflegen. Aktuell sollen 1,6 Millionen Euro Steuergeld in Seelow investiert werden. Damit wurden auch Gehwegplatten restauriert, die im Originalzustand eine schwarz-rot-goldene Farbgebung aufwiesen und entsprechend neu angelegt wurden.

Aus Schwarz-Rot-Gold wird Grau: Behörden wollen Nationalfarben an Soldaten-Denkmal überstreichen
Die Statue des Rotarmisten auf den Seelower Höhen

Nun ist für einen Teil von Politik und Medien die Instandhaltung von Siegesmalen der kommunistischen Gewaltherrschaft nicht nur ein Herzensanliegen, sondern sie sind auch dermaßen hysterisiert und fanatisiert, was die Beweihräucherung des einstigen sowjetischen Kriegsgegners anbetrifft, dass jede vermeintliche Unsensibilität zu panikartigen Ausbrüchen führt. So auch in Seelow, wo man nicht verstehen kann, dass überhaupt ein deutsches Symbol – wie die Farbgebung Schwarz-Rot-Gold – auch nur in der Nähe des von ihnen wie ein Heilgenbild verehrten Ehrenmals auftauchen darf. Ein Unding auch für die Berliner Zeitung, einst tiefrotes Leib- und Magenblatt, mit einem Oberst der Sowjetunion als erstem Chefredakteur und in der heutigen Verantwortung des Kölner Verlags DuMont Schauberg inhaltlich offenbar auch nicht weit davon entfernt: „Deutschlandfahne. Manch einer könnte gar eine deutsch-nationalistische Provokation gegen die Russen vermuten“, echauffiert sich das Blatt und stellt damit die Nationalfarben Deutschlands als eine Brüskierung dar – was sie zweifellos auch sind, wenn man selbst nur Verachtung empfindet für unser Land.

Doch nicht nur Alt-Kommunisten im Medienbetrieb erscheinen die Staatssymbole unserer Heimat als Affront. „Ich bin fassungslos“, sagte der oberste Denkmalschützer Thomas Drachenberg der Märkischen Oderzeitung. Obwohl man annehmen möchte, dass einem Denkmalschützer daran gelegen sein müsste, ein historisches Bauwerk möglichst nahe am Originalzustand zu erhalten, bemüht der Bedienstete der tiefroten Landesregierung eine krude Rechtfertigung, um dies im vorliegenden Fall zu kritisieren: Drachenberg sagte demnach, dass die Denkmalpflege nicht zwanghaft dem Originalzustand verpflichtet sei, sondern dass es darum gehe, den aktuellen Bestand zu erhalten. Aha. Ob das nun auch für jeden kleinen Hausbesitzer in einem denkmalgeschützten Objekt gilt, blieb einstweilen offen.

Bei der Sanierung des Weges habe die Denkmalpflege die Auflage erteilt, den ursprünglichen Zustand zu erhalten, sagte der Sprecher des Landkreises, Thomas Berendt. Beim Bau des Weges im Jahr 1972 seien die Pflastersteine in den Farben Schwarz-Rot-Gold und Grau verlegt worden, als Symbol der deutsch-sowjetischen Freundschaft – und nicht etwa aus Gründen eines deutschen Nationalismus.

Diese Gestaltung habe die Baufirma entdeckt, als die Steine ausgegraben wurden und an der Unterseite farbig waren. Die Farben seien im Laufe der Jahre verwittert und der Weg habe deswegen zuletzt grau ausgesehen. Dennoch besteht Drachenberg weiterhin darauf, graue Steine zu verwenden. „Die aus unserer Sicht abwegige Idee, den Nebenweg mit neuen Gehwegplatten zu versehen, die eine Deutschlandfahne nachbilden, ist völlig unverständlich und muss dringend korrigiert werden“, so der Landeskonservator. Besser wäre es noch, die Deutschlandfarben in eine blutrote Färbung umzuwandeln. Dann stünde einer angemessenen Verherrlichung des Sowjetimperialismus sicher auch in Brandenburg nichts mehr im Wege.

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