Ein schwuler Pfarrer in pinken Stöckelschuhen will die Evangelische Kirche queer machen. Offensichtlich kennt er das Schicksal seines historischen Vorgängers nicht.
Wer als Köln-Tourist mehr oder weniger zufällig an der St. Johannes-Kirche in der Tempelstraße 29 vorbeikommt, dem wird vielleicht ein Mensch im schwarzen Talar eines evangelischen Geistlichen auffallen, der in pinken High Heels, aus denen ein Paar nackte, übergroße und nachlässig pedikürte Männerfüße hervorlugen, in eine Pride-Flagge eingehüllt und einem weißen Schoßhündchen an der Leine die wenigen Stufen zu seinem «Arbeitsplatz» empor stöckelt.
Tanz und Spiele
Hier verrichtet der 34-jährige Tim Lahr seinen den Menschen wenig wohlgefälligen Dienst als Gemeindepfarrer. Erklärtes Ziel dieses unbedarften, pickligen Jüngelchens ist es, die Evangelische Kirche «queer» zu machen, und zwar zunächst in Köln. Das alles geschieht unter der mitleidheischenden Camouflage, dort einen «Safe Space» für queere Menschen in der Kirche schaffen zu wollen. Hierzu betreibt der trotz aller schrillen Buntheit persönlich ziemlich farblose Gottesmann unter dem blasphemischen Namen «amen_aber_sexy» einen florierenden Instagram-Account mit immerhin 59.000 Followern, auf dem er seinen Eros provokativ zur Schau stellt. Der in Bonn Aufgewachsene studierte nach einem «freiwilligen Friedensdienst» in Nicaragua evangelische Theologie, bevor er nach einem Vikariat nach Deutz als Pfarrer beordert wurde. Das Martyrium Christi verhöhnend, präsentiert sich der pubertär auftretende Lahr gerne auch mit einem Strahlenkranz ums Haupt. Selbstverständlich wird der fleißig gendernde, bekennende Homosexuelle von seiner Kirche oder dem WDR überschwänglich gelobt, und sein unchristliches Treiben erfährt größte Aufmerksamkeit. «Tim ist richtig gut in diesem Job», heißt es etwa auf evangelisch.de. Herkömmlich denkenden Zeitgenossen fiele eher dazu ein, dass Lahrs Eltern es wohl verabsäumten, ihrem missratenen Sprössling beizeiten einfach mal die Löffel lang zu ziehen.
Der Instagram-Account des Pfarrers firmiert unter «amen_aber_sexy».
Besonders gerne tanzt der christlich Inkarnierte im Talar korybantisch durch seine stets mit Tand und Flitter buntgeschmückte Kirche unter einem leuchtenden Kreuz und vor dem Altar, auf dem eine Regenbogenfahne liegt. Hat er sich danach noch nicht vollends verausgabt, so hüpft er noch für ein Weilchen auf dem Trampolin herum, ebenfalls in vollem Ornat. Der normal Tickende erkennt sofort: Hier hat es einer virtuos verstanden, seine rein privaten sexuellen Obsessionen unter dem Schutz der Amtskirche auszuleben und seiner Gemeinde ungefragt überzustülpen, indem er sagt: «Oft habe ich mich falsch gefühlt, weil die Inhalte und Formen von Kirche nicht zu mir gepasst haben, ich aber einen Ort für meinen Glauben brauchte.» Also ging er eben daran, die Kirche für sich passend zu machen. Der Gottesdienst, so Lahr, solle ein «Erprobungsraum neuer Formen von Zuwendung» sein, Glaube müsse heute «empowern». Es bedürfe neuer Leitbilder, Kirche müsse inklusiv werden und ein ständiges Happening darstellen. Als Alternative zum Vaterunser lässt er die stark geschrumpfte Gemeinde, die inzwischen lediglich noch aus einigen traurigen Bassermannschen Gestalten besteht, dann auch schon mal den ABBA-Titel «Mamma Mia» schmettern: «God is queer and we all say Amen / And they is blessing you all / Mamma Mia holy is your name.»

Die meisten Menschen würden sich einzelne Bibelverse nur herausgreifen, um ihre «Queerfeindlichkeit» zu untermauern, bedauert gerade er, der permanent eklatante Zitatfälschungen begeht und nahezu die gesamte Heilige Schrift auslegt, wie es ihm beliebt. Niemals hat man von dieser Geistesgröße jedoch auch nur einen Hauch theologischer oder seelsorgerischer Kompetenz wahrgenommen, vielmehr erinnert er immer ein wenig an Bastian Pastewkas Kunstfigur Ottmar Zittlau, der stets ins hohe Philosophieren gerät, dann aber den Faden verliert. «Ich stehe mit einem Bein in der queeren Community, mit dem anderen Bein in der Kirche», begründet Lahr dreist seinen unverhohlenen Lobbyismus. Tatsächlich ist dem gar nicht mal so unsympathischen Scharlatan eine gewisse Cleverness nicht abzusprechen, da er mangels sonstiger Befähigungen eines Tages einfach seine «Queerness» zum Geschäftsmodell erkor. So verfolgt er konsequent seine Vision, Ressourcen der Kirche – Gebäude, Räume, Geld – für partikulare Anliegen zu instrumentalisieren; einer evangelischen Kirche wohlgemerkt, die seit Jahren von einer «längst überholten Sexualmoral» spricht. Hinter all dem weichgespülten Geseiere verbirgt sich also knallharter Lobbyaktivismus.
Lob von den Kirchenfürsten
2024 wurde Lahr als «Person des Jahres» mit dem «Express Queer Award» geehrt, womit sich der Evangelische Verwaltungsverband Köln-Nord auf seiner Webseite stolz brüstet. So geht natürlich auch der Umzug «Cologne Pride» mit aktiver Beteiligung der Evangelischen Kirche Köln über die Bühne, mit eigenem Wagen, inklusive Gottesdienst und kirchlichem Segen. Dies geschähe, so verfälscht Lahr nonchalant Mythos und Ritus, um eine «neue, zeitgemäße Variante zur alten Tradition der Prozessionen wie etwa Fronleichnam» zu schaffen. Unter dem Kirchendach führt er daher auch Partys unter dem Motto «Queer as Hell» oder einen «Sunday is funday!» durch. «Dragqueens, Bi-, Queer-, Trans*- Inter‘-, nonbinary-, pansexual- und two Spirit-Menschen» gestalten den Weihnachtsgottesdienst, und unter der Losung «love is schøn» verwandelt sich das Gotteshaus in eine schrille Disco mit Bar, in der Live-DJs auflegen und die Menschen «tanzen, sich küssen, eine gute Zeit haben und die Kirche zu ihrem Ort» machen können. Segnend breitet die EKD ihre Hände über diese Felonie. Ein Luther, Melanchthon oder Müntzer aber hätten dem modernen Bilderstürmer schon längst Mores gelehrt.

Wer dächte bei diesem Narrentreiben nicht an den aus Syrien stammenden Heliogabalos, auch Elagabal genannt, der sich im Jahr 218 zum römischen Kaiser aufschwingen konnte und gerne geschminkt und in bunten, edelsteinbesetzten Gewändern als «Priester» vor einem riesigen, von sechs Schimmeln gezogenen Meteorstein an der Spitze eines Zuges tanzte. Nachts verkleidete sich dieser «Trans-Mann» als Hure und bot sich in den verruchtesten Stadtvierteln Roms den Freiern an. Die Senatoren beugten sich – wie heute die evangelischen Bischöfe. Böse «fundamentalistische» Gläubige und «konservative Strömungen» seien es allerdings, so Lahr, welche die «Bedrohung» alles Queeren vorantrieben. Aha, da kennt das so friedfertige Kirchenschäfchen also plötzlich «null Toleranz», «die Scham muss die Seite wechseln», fordert er in kindlichem Trotz.
Wo aber findet diese «Bedrohung» denn eigentlich statt? Lahr weiß Antwort: Nachdem der Gottesfürchtige eigenmächtig die Säulen der Johanneskirche in die Farben des Regenbogens gehüllt hatte, war etwas Furchtbares geschehen: Die infantile Pride-Deko wurde von Kölner «Bürger:Innen» doch tatsächlich abgerissen und auf dem Müll entsorgt! Unverzüglich erstattete der junge Kirchenspießer daraufhin Anzeige bei der Polizei. Kein Wort aber hörte man von dem Dunkelmann je zu den weltweiten Christenabschlachtungen, zu ausufernder Migrantengewalt, ausgehebelter Meinungsfreiheit oder etwa zu dem brutalen Mord an Charlie Kirk.
Schneller queer als die Politik!
«Die evangelische Kirche ist eine konservative, heteronormative Zone? Mitnichten! Viele Mitarbeitende der Kirche sind LGBTTI (Lesbian, Gay, Bisexual, Trans* und Inter*, kurz: queer). In den Gemeinden sind queere Menschen willkommen. Und schon vor der Einführung der eingetragenen Lebenspartnerschaft wurde das erste schwule Paar in der evangelischen Kirche in Berlin gesegnet.
Schon mit ihrem Synodenbeschluss vom April 2016 ging die evangelische Kirche sogar weiter als die Bundesregierung: Mit einem identischen Traugottesdienst für Menschen in eingetragenen Lebenspartnerschaften und Ehepaare behandelt die Kirche seitdem gleich, was für die Politik (noch) nicht gleich ist.» (berlin-evangelisch.de)
All dies konnte natürlich nur erwachsen aus der Saat des Ungeistes von 1968, die in der Evangelischen Kirche in ganz besonders hohem Maße aufgegangen und vor dessen Berserkerwut inzwischen kaum noch etwas sicher ist. Keine Bußfertigkeit und kein zeitgeistlastiges Betroffenheitsritual, an dem sie sich in den letzten Jahrzehnten nicht unterwürfig beteiligt hätte. Von Glaube, Gebet, von der Lehre Jesu oder dem Wirken Luthers und der Geschichte der Reformation ist auf den Kanzeln kaum noch die Rede. Das schwammige Kirchenasyl schreit mit seinem tausendfachen Missbrauch schon seit Jahren zum Himmel, die grauenvoll gegenderten Bibeltexte, Trauungen gleichgeschlechtlicher Paare und die völlige Entleerung des Sinns des Sakraments tun ein Übriges. Frauenordination, kaltschnäuzige Freigabe ungeborenen Lebens zur Tötung – all das wird ohne Umkehr über kurz oder lang zum völligen Verfall des Christentums führen.
Der Untergang des Abendlandes
Ist es da ein Wunder, wenn sich die Deutschen in Scharen abwenden? Die Entmythisierung von Bezirken, die früher unantastbar und sakrosankt waren, ist heute an der Tagesordnung. Der unsägliche Kampf gegen Rechts, den die Kirchenführungen in vorderster Linie devot unterstützen, ist ebenso zu nennen, wie die öfter vorkommende Verweigerung kirchlicher Begräbnisse von Mitgliedern der AfD. So degradierte sich das Luthertum von Jahr zu Jahr mehr ohne jede Not selbst zur Marginalie. Als sinnstiftende Norm des Abendlandes mit 500-jähriger Tradition hat es sich in Deutschland bald ad absurdum geführt. Und Katholiken sind auf dem Wege, es den Protestanten gleichzutun.

Letztlich handelt es sich bei Lahr um ein in der Adoleszenz hängengebliebenes Bübchen mit rotlackierten Nägeln, der in seiner Jugend sicher niemals ein «Nein!» gehört hat. Was so ein Lümmel bräuchte, wäre vehementer Gegenwind aus der Basis, massenhaft Protest-Mails an die Kirchenbehörden, Demos vor der Sakristei, Verweigerung der Zahlung von Kirchensteuer, ziviler Ungehorsam also, ganz gewaltfrei. Christus selbst aber würde vielleicht auch heute wieder zur Peitsche greifen und die verlogenen Pharisäer aus dem heiligen Tempel treiben.
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