Kann man sich nicht ausdenken: Weil die Münchner Allianz-Arena aufgrund eines Uefa-Verbotes nicht in Regenbogenfarben erstrahlen darf, soll nun die Transe Conchita Wurst beim EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn am Mittwoch vor einem Millionenpublikum die deutsche Nationalhymne singen.
von Günther Strauß
Die Drag Queen Olivia Jones hat gefordert, daß die Transe Conchita Wurst beim EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn am Mittwoch die deutsche Nationalhymne singen soll. Hintergrund ist das Verbot der Uefa, das Münchner Stadion zum Spiel in Regenbogenfarben anzuleuchten.
„Wir geben nicht auf und fordern: Laßt Conchita Wurst oder einen anderen bekennend Homosexuellen morgen die deutsche Nationalhymne im Stadion singen. Damit den ewig Gestrigen dieser Welt ordentlich die Augen und Ohren klingeln. Einigkeit und Recht und Freiheit für alle“, heißt es auf der Plattform change.org in der entsprechenden Petition.
Zugleich richtete Jones an den Fußballbundesligisten FC Bayern München, der im Stadion seine Heimspiele austrägt, und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) einen Appell. „Zeigt Größe und zivilen Ungehorsam, setzt Euch über die Uefa-Entscheidung hinweg. Dies ist ein historischer Moment. Habt den Mut Geschichte, zu schreiben.“
Drag Queen lobt Manuel Neuer
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte sich an den Verband mit der Bitte gewendet, die Sportarena entsprechend anleuchten zu dürfen. Das lehnte die Uefa jedoch ab.
Lobend äußerte sich die Hamburger Drag Queen über Nationalmannschaftstorwart Manuel Neuer, der seit Juni bei Länderspielen eine Regenbogenarmbinde trägt. „Wir sind stolz auf Dich und würden uns noch viel mehr solcher Zeichen wünschen!“
Kniefälle sorgen für Buh-Rufe
Deswegen hatte die die Uefa zunächst Ermittlungen gegen die DFB-Elf eingeleitet, da die Kapitänsbinde in den Farben der Homosexuellenbewegung als mögliches politisches Zeichen gewertet werden könnte. Doch am Sonntag teilte der DFB mit, daß die Uefa die Ermittlungen bereits wieder eingestellt habe. Die Regenbogenbinde werde als Zeichen der Mannschaft für Vielfalt und damit für „good cause“ bewertet.
Das derzeit laufende Fußballturnier sorgt seit dem Beginn nicht nur für sportliche Schlagzeilen. So zeigten osteuropäischen Fans bereits mehrfach ihren Unmut, wenn einige Mannschaften als Zeichen gegen angeblichen Rassismus und zur Unterstützung der „Black Lives Matter“-Bewegung vor dem Anpfiff niederknieten.
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