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Hamburg: Kita schützt sich mit Nato-Draht vor Drogensüchtigen

Hamburg: Kita schützt sich mit Nato-Draht vor Drogensüchtigen
Die Kita unweit vom Hamburger Hauptbahnhof.: Die 3 Meter hohen Zäune sind nun mit Nato-Draht gesichert.

Drei Meter hohe Zäune aus Metall, obendrauf scharfer Nato-Draht. Doch was hier so martialisch gesichert wird, ist weder ein Gefängnis noch eine Militärstandort – sondern eine Kindertagesstätte mitten in Hamburg.

von Manfred Ulex

Am Hamburger Hauptbahnhof geht die Polizei gegen Drogenabhängige vor. Doch die weichen in die Umgebung aus. Mit schweren Folgen, auch für eine Kita. Die greift nun zu einer drastischen Maßnahme. Eine Kindertagesstätte im zentralen Hamburger Stadtteil St. Georg versucht, mit Stacheldraht auf einem drei Meter hohen Zaun Drogenabhängige vom Kita-Gelände fernzuhalten. „Eine Erhöhung der Mauer stellte sich als nicht ausreichend heraus, so daß nun zusätzlich der Stacheldraht zum Schutz des Geländes angebracht wurde“, sagte einer Sprecherin der Bild. Zuvor hatte bereits die Hamburger Morgenpost berichtet.

Hamburg: Kita schützt sich mit Nato-Draht vor Drogensüchtigen
Die Eingangstür der Kita ist zusätzlich durch einen Zaun gesichert, der nachts geschlossen wird.

Laut Bild läuft am nur wenige Gehminuten entfernt liegenden Hauptbahnhof derzeit eine Sicherheitsoffensive der Polizei. Dadurch werde die Drogenszene in das umliegende Wohngebiet abgedrängt. Die Zeitung gibt die Beobachtung von Eltern wieder, daß morgens auf dem Gelände der Kita bisweilen blutige Spritzen herumlägen.

Drogenabhängige „wie Zombies“

Die Kita betreut Kinder im Alter von acht Wochen bis sechs Jahren, die mit den Drogenabhängigen konfrontiert werden. „Die rennen hier rum wie die Zombies“, erzählte laut Bild auch der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Markus Schreiber. Ein großes Problem seien Crack- und Fentanyl-Konsumenten. „Wir brauchen mehr Polizei für den Stadtteil.“

Die Zustände in St. Georg waren schon zuvor Gegenstand der regionalen und überregionalen Presseberichterstattung gewesen. So gab das Hamburger Abendblatt jüngst eine Mutter mit den Worten wieder: „Das ist hier die Bronx und für uns alle die Hölle – aber keiner tut etwas dagegen.“ Die „Zombies“ seien überall, hinterließen ihr Geschäft auf dem Gehweg und hätten Sex in Hauseingängen.

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