Deutschland

Im linken Säurebad: Ramelow will neue Flagge und Hymne

Im linken Säurebad: Ramelow will neue Flagge und Hymne
Immer gegen Deutschland: Ramelow begrüßt als thüringischer Ministerpräsident im Herbst 2015 die Ankunft der ersten Merkel-Gäste

Wer ist hier nochmal der Verfassungsfeind? Der Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow möchte den Deutschen Nationalfarben und auch unserer Nationalhymne an den Kragen.

von Daniel Matissek

Das ist kein Scherz: “Ich würde daher tatsächlich gerne die Kinderhymne von Bertolt Brecht zur Abstimmung stellen”, denn diese habe “einen wunderbaren Text”, der als “gesamtdeutsche Hymne” dienen könnte. Auch zur Nationalfahne hätten die meisten Deutschen überhaupt keinen Bezug mehr: Viele “fremdeln” mit ihr.  Sagt Bodo Ramelow, der ehemalige thüringische Ministerpräsident. Zunächst kurz zum Zeit- und Entstehungszusammenhang der “Kinderhymne”: Sie wurde von Brecht wurde 1950 verfasst, zu einer Zeit, als der große Dramatiker längst zum ideologisch strammen Anhänger Stalins und Apologeten von dessen Terrorregime geworden war und in Ostberlin am Aufbau der totalitären Kulturpolitik der jungen DDR mit Eifer mitwirkte. Ihr Wortlaut:

1. Anmut sparet nicht noch Mühe
Leidenschaft nicht noch Verstand
Daß ein gutes Deutschland blühe
Wie ein andres gutes Land.

2. Daß die Völker nicht erbleichen
Wie vor einer Räuberin
Sondern ihre Hände reichen
Uns wie andern Völkern hin.

3. Und nicht über und nicht unter
Andern Völkern wolln wir sein
Von der See bis zu den Alpen
Von der Oder bis zum Rhein.

4. Und weil wir dies Land verbessern
Lieben und beschirmen wir’s
Und das Liebste mag’s uns scheinen
So wie andern Völkern ihrs.

Nicht von ungefähr wurde die “Kinderhymne” als erstes vertont von Hans Eisler, dem Komponisten der DDR-Nationalhymne. Kein Wunder also, dass Ramelow von der SED-Nachfolgepartei mit diesem Vorschlag aufwartet. So schließt sich der Kreis.

Letztlich nur konsequent

Dass ein salonlinker Heuchler und Angehöriger der Rechtsnachfolgeorganisation der DDR-Mauerschützenpartei solches fordert, ist aus seiner Prägung und Weltsicht heraus nur konsequent. Erschreckend jedoch ist, wie nonchalant und aufgeschlossen die (Medien-)Öffentlichkeit auf diesen Vorstoß reagiert. Dasselbe Milieu, das hyperallergisch auf behauptete gedankliche Schnittmengen mit dem Nationalsozialismus oder herbeihalluzinierte sprachliche NS-Anleihen von AfD-Politikern reagiert, wenn sie nur Guten Morgen wünschen, hat kein Problem damit, dass uns hier die doktrinäres sozialistisches Gedanken(un)gut durch die Hintertür eingetrichtert werden soll. Sarkastisch könnte man anmerken, dass Ramelows Vorschlag letztlich nur konsequent erscheint für das Deutschland von 2025, das mehr mit der DDR als mit der alten Bundesrepublik gemein hat – weil es bald ebenso wettbewerbsfeindlich, dirigistisch und abgewirtschaftet ist ist wie jene; weil hierzulande Dissidenten ebenfalls zunehmend gefährlich leben; weil hier pausenlos “unsere Demokratie” eben von jenen beschworen wird, die sie gleichzeitig mit Füßen treten und abräumen.

Und trotzdem müssten spätestens jetzt, da nun auch noch Axt gelegt werden soll an die Insignien der Republik und die nationalstaatliche republikanische Tradition, für die Schwarz-Rot-Gold und Lied der Deutschen stehen, alle Alarmglocken schrillen. Das bleibt jedoch gänzlich aus, weil eine geschichtsblinde, zunehmend bildungsferne Gesellschaft um Hintergründe und Zusammenhänge gar nicht mehr weiß – zumal in Zeiten von TikTok & Co. sowie durch “Faktenchecker” und “Trusted Flagger” gestützter und zwangsgebührenfinanzierter Staatspropaganda. Zwar sind, laut einer aktuellen “Focus”-Umfrage, immerhin 69,7 Prozent der Deutschen mit der bisherigen Hymne und den Nationalfarben ganz zufrieden (was allerdings, bestürzend genug, bedeutet, dass es ein Drittel nicht ist).

Bodos Deutschlandüberwindungs-Onanie

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Doch die Gleichgültigkeit der schon länger hier Lebenden darüber, dass die Worte “Einigkeit und Recht und Freiheit” in Ramelow/Brechts Entwurf ebenso fehlen wie “Vaterland” und “Glück”, spricht Bände. Die Deutschen, die sich gegen ihren erklärten Wählerwillen regieren lassen, würden fraglos auch diese Wegätzung der soliden Grundfesten ihrer Identität sang- und klanglos in Kauf nehmen – während sich die neu hinzugekommenen Bewohner im Siedlungsgebiet, jene also, die der 2015er-Bahnhofsklatscher Ramelow mit seinem internationalistisch-kindgerechten Vorstoß als künftige ”die Bevölkerung” eigentlich im Sinn hat, dafür ohnehin nicht interessieren.

Bodos Deutschlandüberwindungs-Onanie verzückt vor allem junge Sozialisten und ewiggestrige Altlinke. Jenes in Medien und Politik dominante Ambiente, für das die dritte Strophe des Deutschlandslieds schon immer genauso hässlich klang wie die erste, und das zwischen Schwarz-Rot-Gold und Reichskriegsflagge nie einen Unterschied machte. Sie sind es, die – wie Ramelow – über ganz Deutschland zu den Klängen der “Kinderhymne” am liebsten die Fahne wehen sähen, die einst über der Akademie der Künste prangte, als Brecht und Eisler dort den Sozialismus aufbauten: Hammer und Sichel, Stalin-Edition. Angela Merkel gefällt das.

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