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Irre: Jetzt soll die Bundeswehr in die Ukraine!

Irre: Jetzt soll die Bundeswehr in die Ukraine!
Soldaten der Bundeswehr bei einer Übung.

Während auf diplomatischer Ebene Bewegung in einen möglichen Friedens-Deal kommt, sogar ein direktes Gespräch zwischen Putin und Selenskyj stattfinden könnte, droht selbst bei einem Ende des Krieges eine neue Eskalation: Mittlerweile wird ganz offen über die Entsendung von Bundeswehr-Soldaten in die Ukraine gesprochen. Die Gefahr eines direkten Konfliktes mit Russland würde dann massiv ansteigen.

von Max Hoppestedt

Im Mittelpunkt der Gespräche, die zwischen den Vertretern der europäischen Länder und US-Präsident Donald Trump stattgefunden haben, standen sogenannte Sicherheitsgarantien, welche – aus ukrainischer Sicht – Russland von einem Angriff abschrecken sollen. Während etablierte Politiker bisher immer wieder betonten, die Entsendung von Bundeswehr-Soldaten, die zukünftig als angebliche „Friedenstruppen“ zwischen den (ehemaligen) Fronten stehen würden, abzulehnen, haben sich die Ansichten jetzt geändert. Die ersten Fürsprecher mobilisieren unsere Armee bereits Richtung Ukraine. Einmal mehr ganz vorne dabei ist der transatlantische CDU-Scharfmacher Roderich Kiesewetter:

„Zu dem Beistandspakt gehört ja auch eine Absicherung eines möglichen Waffenstillstands – und die Absicherung geht nur mit Bodentruppen.“ „Wir müssen selbst unsere strategische Kultur überdenken. Denn wenn wir wirklich führen wollen, dann heißt das mitzuhelfen.“

Auch Außenminister Johann Wadephul sieht es plötzlich durchaus als möglich an, Bundeswehr-Einheiten Richtung Ukraine zu verlegen:

„Ich habe zu keinem Zeitpunkt gesagt, dass ich etwas ablehne“ „Ich kann noch nicht sagen, dass wir deutsche Truppen entsenden werden, weil das alles offen ist zum jetzigen Zeitpunkt“

Zweifel an Einsatzfähigkeit der Bundeswehr

Während der Wille, unsere Soldaten in den nächsten Auslandseinsatz zu schicken, bei den verantwortlichen Politikern immer stärker erkennbar ist, herrschen jedoch Zweifel, ob die Bundeswehr überhaupt einsatzfähig ist. So muss Wadephul in einem aktuellen Podcast selber einräumen:

„Wir sind der einzige europäische Truppensteller der eine kampfstarke Brigade in Litauen stationiert. Das tun und zusätzlich noch Truppen in der Ukraine stationieren, würde uns voraussichtlich überfordern.“

Das muss sich der Zuhörer auf der Zunge zergehen lassen: Der Außenminister eines Landes, dessen Kanzler mehrere Male klargestellt hat, dass es sein Ziel ist, die stärkste konventionelle Armee der NATO zu stellen, sieht es als Überforderung der Bundeswehr an, Soldaten für die Ukraine bereitzustellen. Eine absolute Kapitulationserklärung einer Armee, in der nicht nur ein 100-Milliarden-Sondervermögen verpulvert wurde, sondern auch die nächste Rüstungs-Billion ohne messbare Ergebnisse einfach verschwinden wird.

Bundeswehr wäre plötzlich an der Front

Während in der deutschen Politik plötzlich über die Möglichkeit und Notwendigkeit einer deutschen Militärintervention in der Ukraine debattiert wird, ist noch unklar, ob Russland überhaupt bereit ist, die Stationierung von NATO-Soldaten zu tolerieren. Bisher war genau das kategorisch ausgeschlossen worden, auch nach dem jüngsten Treffen europäischer Spitzenpolitiker in Washington sind keine anderslautenden Töne der russischen Seite zu verzeichnen gewesen.

Aus deutscher Sicht steigt durch die Stationierung von Bundeswehr-Einheiten die Gefahr, in einen direkten Krieg mit Russland verwickelt zu werden: Sollte es nach Abschluss eines Friedensvertrages etwa Provokationen der Ukraine geben, um Russland zu einer militärischen Reaktion zu verleiten, steht die deutsche Armee plötzlich an vorderster Front. Und ist direkte Kriegspartei in einem Konflikt, der nicht unserer ist.

Union: Alle jungen Männer für Ostfront mustern

Damit jedoch genug Menschenmaterial bereit steht, um an der Ostfront verheizt zu werden (die Entsendung angeblicher „Friedenstruppen“ kann jederzeit in einem heißen Krieg enden, wenn die Kämpfe wieder aufflammen), braucht die Bundeswehr dringend Nachschub. Und auch dafür hat die Union eine Idee: Verteidigungsexperte Henning Otte, der die Entsendung deutscher Soldaten ebenfalls befürwortet, schlägt vor, alle jungen Männer zu mustern und für eine mögliche Einberufung zu prüfen. „Wir brauchen mehr Soldatinnen und Soldaten“, so der CDU-Politiker.

Es ist davon auszugehen, dass die Debatte über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht weiter an Fahrt gewinnt – ganz offen betonen Politiker von Union und SPD die Notwendigkeit einer drastischen Aufrüstung der Bundeswehr von derzeit rund 182.000 Soldaten auf eine mögliche Verdoppelung der Armee. Alleine durch Freiwilligkeit wird diese Zahl kaum zu erreichen sein und die Aussichten, in der Ukraine für fremde Interessen verheizt zu werden, dürfte die Zahl der Interessenten wahrscheinlich auch nicht unbedingt erhöhen.

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