Der Absturz der Union seit der Wahl ist an einem historischen Punkt angekommen: Erstmals liegt sie in einer Umfrage nur noch gleichauf mit der AfD. Wie der Insa-Chef das Ergebnis erklärt.
von Günther Strauß
Die AfD hat die Union in einer Umfrage eingeholt und liegt nun erstmals gleichauf an der Spitze. Beide Parteien kommen laut aktuellem Insa-Sonntagstrend auf 24 Prozent. Während CDU und CSU im Vergleich zur Vorwoche zwei Prozentpunkte einbüßen, kann die AfD um einen Zähler zulegen.
Insa-Chef Hermann Binkert spricht von einem „dramatischen Absturz“ und stellt klar: Einen derartigen Vertrauensverlust habe es zwischen Wahl und Regierungsbildung noch nie gegeben. Selbst bei der weithin ungeliebten Ampel-Koalition sei anfangs noch ein gewisser Optimismus zu spüren gewesen – bei der Union hingegen herrsche Ernüchterung.
Umfragedesaster mit Anlauf
Aus Sicht vieler Wähler hat sich Friedrich Merz (CDU) in den Koalitionsverhandlungen bislang nicht behaupten können. Der Eindruck, die Union passe sich an mögliche Koalitionspartner an, ohne eigene Linien durchzusetzen, scheint sich festgesetzt zu haben. „Viele Wähler sind enttäuscht“, so Binkert. Die Quittung folgt nun in Form des Umfragedesasters.
Während die SPD mit 16 Prozent stabil bleibt, verlieren die Grünen leicht und kommen nur noch auf elf Prozent. Die Linkspartei legt überraschend zu und erreicht ebenfalls elf Prozent. BSW und FDP rangieren abgeschlagen bei jeweils vier Prozent.
Allzu lange hofften allzu viele, die AfD wäre nur eine vorübergehende Störung deutscher Normalität. Ab- und Ausgrenzen schien auszureichen, um mit der neuen Partei fertigzuwerden. Das erwies sich als Irrtum. Der Umgang des politischen und medialen Establishments mit den verhassten "Rechtspopulisten" bewirkte das genaue Gegenteil.
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