Israelische Mossad-Agenten wurden nach den Anschlägen des 11. September 2001 in New York vom FBI festgenommen und zwei Monate eingesperrt. Waren sie in das Terrorkomplott verwickelt?
von Johann Leonhard
Am 11. September 2001 herrscht in New York City Chaos. Seltsame Vorgänge, die sonst wohl Stoff für Schlagzeilen oder sogar handfeste Ermittlungen abgegeben hätten, gehen an diesem Tag in Rauch, Polizeisirenen und Panik unter. So spielt sich Merkwürdiges auf dem Dach eines Parkhauses in New Jersey in Sichtweite des World Trade Centers ab. Der US-Sender Fox News berichtete damals: «Eine Gruppe von fünf Männern hatte vor den Anschlägen am Dienstag Videokameras aufgestellt, die auf die Twin Towers gerichtet waren, und wurde dabei beobachtet, wie sie sich danach gegenseitig beglückwünschten.»
«Unser Ziel war es, das Ereignis zu dokumentieren.» Israelischer Spion
Tatsächlich greifen mehrere Bürger an diesem Morgen zum Hörer, um die verdächtigen Personen mit mittelöstlichem Erscheinungsbild der Polizei zu melden. Eine der Zeuginnen bekam später Besuch von einem Kamerateam. Den Reportern sagt sie: «Ich nahm mein Fernglas und konnte die Türme von meinem Fenster aus sehen. Und da sah ich auf einmal diesen geparkten Lieferwagen. Auf dem Lieferwagen standen drei Personen. Sie machten offenbar Filmaufnahmen und sie freuten sich. (…) Ich dachte: Das ist sehr seltsam.»

Auf geheimer Mission
Der Vorgang wird später von Scott DeCarlo, einem Beamten der Polizeidienststelle von East Rutherford/New Jersey, bestätigt. Als die Polizisten die Personalien der fünf Verdächtigen aufnehmen, erleben sie eine Überraschung: Laut einem Bericht des Senders ABC News handelt es sich nicht um Araber oder Saudis, sondern um Israelis. Sivan Kurzberg, Paul Kurzberg, Oded Ellner, Yaron Shimuel und Omar Marmari werden kurzerhand festgenommen und später vom FBI befragt, wie der im Internet einsehbare Polizeibericht bestätigt. Sie behaupteten, Touristen zu sein, die sich auf einem «Arbeitsurlaub» in den Vereinigten Staaten befinden. Angestellt seien sie bei einem Umzugsunternehmen namens Urban Moving Systems.

Sivan Kurzberg, der Fahrer des weißen Vans, soll den Polizisten während der Festnahme gesagt haben: «Wir sind Israelis. Wir sind nicht euer Problem. Eure Probleme sind unsere Probleme. Die Palästinenser sind euer Problem.» Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs finden die Beamten 4.700 Dollar versteckt in einer Socke, mehrere ausländische Pässe, Teppichmesser und Stadtpläne, auf denen bestimmte Gebäude markiert waren.

Im Gespräch mit dem israelischen Magazin Forward erklärt ein ehemaliger Agent eines US-Geheimdienstes 2002, dass das FBI bei seinen Ermittlungen am Ende zu dem Schluss kam, dass die verhafteten Israelis «eine Überwachungsmission des Mossad durchführten und dass ihr Arbeitgeber Urban Moving Systems of Weehawken/NJ als Fassade diente». Und weiter: Es ging «keineswegs um Spionageaktivitäten Israels gegen Einrichtungen der US-Regierung und des US-Militärs, (…) sondern offenbar um einen Fall, in dem Israelis in den Vereinigten Staaten einen gemeinsamen Feind ausspionieren, nämlich radikale islamistische Netzwerke.»
Falsche Feinde, falsche Freunde
Wie ABC News am 21. Juni 2002 berichtet, wurden die fünf Männer «mehr als zwei Monate lang in Haft gehalten». Mehrere von ihnen verbrachten sogar «40 Tage lang in Einzelhaft», andere mussten sich «bis zu sieben Lügendetektortests unterziehen». Schwere Geschütze für ein einfaches Missverständnis. Die Smoking Gun: Drei der Israelis treten im November 2001, nach ihrer Rückkehr in die Heimat, im israelischen Fernsehen auf – und verplappern sich: «Eine weitere Befragung durch die Polizei begann», setzt einer der Männer, Oded Ellner, an. Und weiter: «Diesmal ging es darum, dass wir angeblich Mitglieder des Mossad sind. Fakt ist, dass wir aus einem Land kommen, das täglich Terror erlebt. Unser Ziel war es, das Ereignis {die Zerstörung der Twin Towers} zu dokumentieren.»
«Es ist zu 100 Prozent sicher, dass 9/11 eine Mossad-Operation war.» US-Militär Alan Sabrosky
Waren die fünf Figuren Teil einIst das alles? Oder spielte der Mossad auch eine Rolle bei der Planung und Durchführung der Anschläge? Davon geht Dr. Alan Sabrosky aus. Der heute im Ruhestand lebende Marine-Offizier und ehemalige Direktor des Instituts für Strategische Studien am United States Army War College in Pennsylvania gerät spätestens ab 2009 ins Fadenkreuz der Anti-Defamation League – einer jüdischen Lobby-Organisation, die ihm im Kontext seiner Recherchen zu 9/11 «antisemitische Verschwörungstheorien» vorwirft. Wörtlich erklärt Sabrosky damals: «Der einzig wahre Gewinner von 9/11 und den Kriegen, die daraus folgten, (…) ist Israel.» Es sei, so Sabrosky, «zu 100 Prozent sicher, dass 9/11 eine Mossad-Operation war. Punkt.»
er Geheimdienst-Operation? Hatten sie Vorwissen?
Fest steht: Die Anschläge des 11. September 2001 läuteten den «War on Terror» ein – einen endlosen Krieg der USA, dessen größte Profiteure Benjamin Netanjahu und seine Likud-Partei waren. Mitte April 2008 zitiert ihn die israelische Zeitung Haaretz mit folgenden Worten: «Wir profitieren von einer Sache, und zwar von den Anschlägen auf die Twin Towers und das Pentagon sowie vom amerikanischen Kampf im Irak.» Weiter soll er vor Zuhörern im Auditorium der Bar-Ilan-Universität gesagt haben, dass 9/11 «die amerikanische öffentliche Meinung zu unseren Gunsten beeinflusst» hat.
Dass die Neuausrichtung der amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitik – oder besser: das «auf Linie bringen» der Amis zugunsten Israels – von langer Hand geplant war, zeigt ein Dokument, das für das Verständnis der zionistischen Langzeitstrategie von elementarer Bedeutung ist und die Eroberung des Nahen und Mittleren Ostens schon im Jahr 1996 detailliert vorwegnimmt. Es trägt den Titel: «Ein sauberer Bruch – Eine neue Strategie zur Sicherung des Herrschaftsbereichs».
Verfasst wurde es von führenden Autoren aus der amerikanischen Neocon-Räuberhöhle – darunter Richard Perle, James Colbert und David Wurmser – für den damals amtierenden israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Im Text des Papiers wird – fünf Jahre vor 9/11! – der Sturz des irakischen Herrschers Saddam Hussein, der Regime-Wechsel in Syrien und eine Eroberung der Palästinensergebiete angedacht. Ein Autor der New York Times schreibt über das Autorenkollektiv: «Was wir hier sehen, ist keine jüdische Verschwörung, sondern eine eigentümliche Allianz aus evangelikalen Christen, außenpolitischen Hardlinern, Lobbyisten der israelischen Regierung und Neokonservativen, von denen einige zufällig jüdisch sind.»
Bibis Prophezeihung
Benjamin Netanjahu sah einen Anschlag auf das World Trade Center schon sechs Jahre vor 9/11 voraus. In seinem Buch Fighting Terrorism: How Democracies Can Defeat Domestic and International Terrorism, erschienen 1995, schreibt «Bibi» auf Seite 125 über die Gefahren des islamischen Terrorismus: «Im schlimmsten Fall könnte die Folge davon nicht eine Autobombe sein, sondern eine Atombombe im Keller des World Trade Centers.» Und im US-Sender CNN sattelte er später noch drauf: «Ich habe 1995 ein Buch geschrieben und darin gesagt, dass, wenn der Westen nicht aufwacht und die selbstmörderische Natur des militanten Islam erkennt, das nächste, was man sehen wird, der militante Islam sein wird, der das World Trade Center zum Einsturz bringt.»
Seine Voraussagen verblüffen besonders vor dem Hintergrund, dass niemand im Jahr 1995 ernsthaft annehmen konnte, dass die Twin Towers – regelrechte Weltwunder der Architektur – jemals «zum Einsturz» gebracht werden könnten.
Präsident Georg W. Bush schrieb am Abend des 11. September 2001 in sein Tagebuch: «Das Pearl Harbor des 21. Jahrhunderts fand heute statt.» Damit spielte er auf den japanischen Luftangriff von 1941 an, den die USA als Vorwand zum Eintritt in den Zweiten Weltkrieg nahmen – so wie der vorher farblose Bush mit 9/11 auf den weltweiten «Krieg gegen Terror» umschwenkte.
Kunst am Bau
Welche Rolle Mitarbeiter des israelischen Geheimdienstes – sogenannte «Sayanim» – ganz konkret bei der Sprengung der Türme gespielt haben könnten, hat die Journalistin Rebekah Roth herausgearbeitet. Ihre Recherchen drehen sich um ein ominöses Künstlerkollektiv namens «Gelatin», das lange vor den Anschlägen freien Zugang zu den Türmen erhielt, um dort Schneidladungen und Sprengvorrichtungen anzubringen, unter dem Deckmantel von «Kunstinstallationen», so ihre These. Der Begriff «Gelatin» jedenfalls ist verräterisch. «Die Sprenggelatine (Sprenggummi) ist einer der stärksten gewerblichen Sprengstoffe und gehört zu den Dynamitsprengstoffen», lehrt uns Wikipedia.
«Wir profitieren von einer Sache, und zwar von den Anschlägen.»
Ob ein Zusammenhang mit den rund 150 «israelischen Kunststudenten» besteht, die überall in den USA ab Januar 2001 durch «verdächtige Aktivitäten» auffallen und in einem Bericht der US-Drogenbehörde DEA als israelischer «Spionage-Ring» bezeichnet werden? Die DEA enttarnte in ihrer Untersuchung einige von ihnen sogar als «israelische Militäroffiziere» und «Sprengstoffexperten»…

Das angebliche «Kunstprojekt» – über das im August 2001 die New York Times und dann Mitte Oktober sogar die Süddeutsche Zeitung berichtetet – diente dazu, «einen temporären Balkon im 91. Stock des World Trade Centers in New York zu errichten», so Tex Rubinowitz in seinem Buch The B-Thing, das das angebliche Kunstprojekt völlig unkritisch dokumentiert. In diesem Bildband – der aktuell für 1.499 Euro auf Amazon zu haben ist – sind auch einige Zeichnungen der sogenannten Künstler enthalten. In einer ist der 91. Stock des Nordturms dargestellt, inklusive aller tragenden Stahlpfeiler und Aufzugschächte. Eine andere Skizze zeigt eine Person, die vom Balkon in die Tiefe stürzt – daneben die Beschriftung: «300 Meter pure Freude». Auf einer weiteren sieht man die zerstörten Tower mit der Beschriftung: «Depression innen, Erstaunen außen.» Man bedenke: Dieses Buch erschien im Juni 2001, drei Monate vor den Anschlägen!
Das i-Tüpfelchen: Nachdem das Gelatin-Projekt abgeschlossen ist, mietet sich ab März 2001 eine weitere Künstlergruppierung namens «E-Team» zwischen dem 89. und dem 95. Stockwerk des Nordturms ein, um eine Lichtinstallation aus 127 erleuchteten Fenstern aufzubauen. Eine Fotografie der Illumination (siehe Bild oben rechts) belegt: Die Kunsthandwerker waren exakt dort zugange, wo am 11. September die erste Explosion ein Loch in der Form eines Flugzeugs in den Turm reißt.
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