Edward Snowden hat „AcTVism Munich“ ein fast einstündiges Interview gegeben. Dabei wurde eine Reihe von Themen angesprochen: Warum wir Bürger schuld an dem Zustandekommen von Überwachungsstaaten „Orwellschen Ausmaßes“ sind, ob Donald Trump etwas daran ändern wird, wie Snowdens Alltag in Russland aussieht und warum Menschen das Gesetz brechen müssen, um Widerstand zu leisten.
Edward Snowden, einst eines der Nachwuchstalente der NSA, dem größten Auslandsgeheimdienst der USA, beugte sich seinem Gewissenskonflikt und trat mit Insiderwissen über die skandalösen Methoden der Geheimdienste im Jahr 2013 an die Weltöffentlichkeit. Das gemeinnützige Onlinemedium „AcTVism Munich“ interviewte den heute im russischen Exil lebenden Whistleblower.
Teil 1:
„Menschenrechtsverletzungen sind im nationalen Kontext immer legal, wenn die Regierung darauf abzielt, und manchmal bleibt einem aus moralischer Perspektive keine andere Möglichkeit, keine andere Wahl, als das Gesetz zu brechen, . Deutsche wissen das viel besser als viele andere Nationen.“

Teil 2:
„Wir haben dieses zweistufige System der Gerechtigkeit, in dem Sie, wenn Sie ein Whistleblower sind und zu einem der ranghöchsten Anwälte der NSA gehen und sagen ‘Hey, diese neuen Programme könnten gegen das Gesetz verstoßen, sie könnten die Verfassung verletzen’, und er Ihnen sagt, ‘Hau ab’ und Sie beim Justizministerium meldet – Sie werden untersucht. Sie verlieren Ihren Job, Ihr Haus, Ihre Frau, Sie verlieren Ihre Freiheit, weil Sie verhaftet werden und ins Gefängnis gehen.“

Teil 3:
„Aber wenn Sie der Präsident sind und Sie Menschen foltern, Menschen töten lassen, Menschen, die Sie nicht kennen, Menschen, die Sie nicht eindeutig identifiziert haben, Menschen, die zufällig ein Handy haben, das nach Aussagen eines Spionagedienstes einmal mit Terrorismus in Verbindung stand, dann werden Sie nie das Innere eines Gerichtssaals sehen. Stattdessen dürfen Sie ein Buch darüber schreiben oder bekommen Ehrenmedaillen überreicht.“

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