Vor wenigen Tagen drohte Erdogan der EU mit Grenzöffnung: Nun kaufen in der Türkei Schleuser verstärkt Boote und Motoren und lagern sie an der Küste, berichtet eine griechische Zeitung. Sie beruft sich auf Insider der griechischen Regierung.
“Die Türken lassen jetzt die Boote ins Meer”, titelt die griechische Sonntagszeitung “Proto Thema” in ihrer letzten Ausgabe. Die Zeitung beruft sich auf Informationen aus drei griechischen Ministerien. Demnach bringt man in der Türkei vermehrt Boote an die türkische Küste. „Focus Online“ berichtet.
Indirekte Drohungen der Türkei in Richtung Europa gab es bereits letzte Woche. So sagte der türkische Ministerpräsident: „Wir sind einer der Faktoren, die Europa beschützen. Wenn Flüchtlinge durchkommen, werden sie Europa überfluten und übernehmen. Die Türkei verhindert dies“ so Yildirim am Donnerstag im staatlichen Fernsehen.
Griechischen Geheimdiensten liegen nun Berichte aus der Türkei vor, wonach sich Schleuser dort verstärkt mit Schlauchbooten und Außenbordmotoren eindecken. Sie bringen das Material an die Küste und lagern es dort, schreibt “Proto Thema”. Damit sollen Flüchtlinge in den nächsten Wochen und Monaten illegal nach Griechenland eingeschleust werden.
Mitte letzte Woche hatte das Europaparlament empfohlen, die EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei einzufrieren. Allerdings ist die Resolution für die EU-Kommission und EU-Mitgliedsländer nicht bindend. Die Türkei reagierte jedoch empört und tat die Resolution als irrelevant ab.
„Schwere Zeiten, wenn Türkei Flüchtlingshahn öffnet“
Am Freitag hatte Erdogan an die Adresse der EU gedroht: „Wenn Sie noch weiter gehen, werden die Grenzen geöffnet, merken Sie sich das.“
„Öffnet die Türkei den Flüchtlingshahn, stehen uns schwere Zeiten bevor“, kommentierte ein anonymer Informant des griechischen Verteidigungsministeriums gegenüber “Proto Thema”.
Die Enttäuschung auf türkischer Seite ist groß, denn die Aufhebung des Visa-Zwangs für türkische Bürger kam auch Ende Oktober nicht. Die Türkei weigert sich jedoch immer noch, eine von der EU geforderte Voraussetzung zu erfüllen und ihre weit gefassten Anti-Terror-Gesetze zu ändern.
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