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Aufrüstung auf hoher See: USA, Russland und China lassen Muskeln spielen

Aufrüstung auf hoher See: USA, Russland und China lassen Muskeln spielen
Chinas Flugzeugträger "Liaoning" auf dem Weg ins Südchinesische Meer

Im Südchinesischen Meer droht weiterhin eine direkte Konfrontation aller drei Großmächte. Die USA haben verstärken ihre Flotte zwischen Japan und Korea, China hat ersten selbst entwickelten Flugzeugträger vom Stapel laufen lassen und Wladimir Putin hat angekündigt, die nuklearen Streitkräfte seiner Marine aufzurüsten. Ein weiterer Brandbeschleuniger in diesem Konflikt ist das atomar bewaffnete Nordkorea.

Die USA haben mit Abstand die größte Flotte der Welt. In den nächsten Tagen wird endlich der Flottenverband rund um den Flugzeugträger Carl Vinson in Richtung im Japanischen Meer eintreffen. Die Flottenbewegung war durch Manöver im Pazifik verzögert worden. Missverständnisse zwischen dem Weißen Haus und der Navy hatten die Flotte verspätet auf die Kursänderung reagieren lassen. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Der nordkoreanische Machthaber Kim Yong Un hat bereits bekundet, dass seine Streitkräfte stark genug seien, den Flugzeugträger zu zerstören.

Die Volksrepublik China feiert unterdessen ihren ersten selbstentwickelten Flugzeugtträger, der in diesen Tagen in der Hafenstadt Dalian vom Stapel gelaufen ist . Insgesamt hat China nun zwei Flugzeugträger. Den anderen hatte China von Russland übernommen und umgebaut. Chinas Flotte kann nicht mit der US-amerikanischen weder qualitativ noch quantitativ mithalten. Doch während die USA auf allen Weltmeeren die Dominanz anstreben, reicht den Chinesen vorerst die Sicherung der Gewässer vor dem eigenen Territorium und im südchinesischen Meer.

Wladimir Putin hat inzwischen angekündigt, die nuklearen Teilstreitkräfte der russischen Marine aufzurüsten. Im Kreml erklärte er, dass in der weiteren Aufrüstung besonderer Wert auf die Marine gelegt werden. Diese soll weiter modernisiert und mit mehr taktischen Atomwaffen bestückt werden. Russlands Marine solle auch zukünftig in allen Weltmeeren eine strategische Rolle spielen.

Peking droht Pjöngjang mit Sanktionen: China bremst offenbar Kim Jong-Un aus. Das Atomwaffenprogramm Nordkoreas sorgt seit der Jahrtausendwende für Unfrieden und Missstimmungen auf der koreanischen Halbinsel und weltweit. Bisher focht das den Machthaber des auf wirtschaftliche Hilfe Chinas, seinem nördlichen Nachbarn, angewiesene Land nicht an. Kim Jong-un führt die »Koreanische Demokratische Volksrepublik« diktatorisch; sein Regime gilt weltweit als das restriktivste System der Gegenwart. Seit dem ersten unterirdischen Atomwaffentest Nordkoreas im Jahr 2006 ist aus der bis dahin latenten Bedrohung eines Angriffs eine permanente konkrete Gefahr geworden.

Zwar rüstete das Land im Jahr danach seine Atomanlagen im Gegenzug für westliche Wirtschaftshilfe und dem Wegfall der bis dahin geltenden Sanktionen ab; doch bereits 2013 ließ Kim einen weiteren Atomtest durchführen. Daraufhin traten wirtschaftliche Beschränkungen und Sanktionen unmittelbar wieder in Kraft.

Nordkorea erhöhte als Reaktion die Schlagzahl seiner Provokationen: im Januar 2016 wurde eine Wasserstoffbombe gezündet, kurz danach brachte eine Langstreckenrakete erstmals einen Satelliten in den Orbit. Und noch im April 2016 wurde sowohl eine neuer Raketenantrieb getestet wie auch eine ballistische Rakete von einem U-Boot abgefeuert.

Das Ergebnis dieser Herausforderungen ist eine klare Warnung an Kim durch den US-Präsidenten Donald Trump. Die USA werden nicht zulassen, dass Nordkorea mit seinem Atomprogramm die internationale Gemeinschaft und den Frieden in der Region gefährdet. Er fordert weitere Sanktionen gegen das Land. Und erhält, so schreibt es die »Zeit« mit Bezug auf Meldungen von Fox News, offenbar die gewünschte Unterstützung seitens der Volksrepublik China. US-Außenminister Tillerson sieht Anzeichen, dass China von dem Regime in Pjöngjang abrücke und Nordkorea vor weiteren Atomtests gewarnt habe. China, so Tillerson im Interview mit Fox News, habe Nordkorea im Fall eines weiteren Tests sogar Sanktionen angedroht.

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