Seit 1. Oktober 2016 gilt in Österreich ein Verhüllungsverbot. Seitdem ist es dort nicht mehr erlaubt, das Gesicht in der Öffentlichkeit zu verschleiern. Wer nach einer Ermahnung sein Gesicht weiterhin verdeckt, muss mit einer Strafe von 150 Euro rechnen.
Für vollverschleierte muslimische Frauen bedeutet das: Entweder den Gesichtsschleier ablegen oder ausreisen. Viele entscheiden sich für die zweite Option und haben Österreich mitsamt ihren Familien bereits verlassen, schreibt das österreichische Portal „Heute“.
Wie das Blatt weiter berichtet, habe die Wiener Polizei seit der Einführung des Gesetzes rund 100 Amtshandlungen durchgeführt – zwei Drittel wegen Burkas oder Nikabs. Die vollverschleierten Frauen reagierten unterschiedlich auf das Gesetz, meint Elif Öztürk von der „Dokumentationsstelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus“: Abnehmen, Isolation oder Auswandern.
So sei eine Familie nach Ägypten ausgewandert, weil die Ablegung des Gesichtsschleiers für sie „nicht in Frage kommt“, heißt es auf der Internetseite der „Dokustelle“. Eine andere Frau sei mit ihren Kindern nach Serbien ausgewandert, da sie in Österreich keinen Nikab mehr tragen konnte.
In einem anderen Fall hätten Eltern ihre Kinder von der Schule abgemeldet, „weil die Mutter mit dem Gesichtsschleier ihr Kind nicht mehr in die Schule bringen kann und der Vater Vollzeit arbeitet“. Die Familie musste deshalb einen privaten Hausunterricht für ihr Kind organisieren. Wieviele Familien mit Vollverschleierten Österreich bereits verlassen hätten, sei nicht dokumentiert.
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