Die neuen Interkontinentalraketen, die Russland aktuell als Ersatz für sowjetische Trägersysteme baut, werden laut Vize-Premier Dmitri Rogosin in der Lage sein, auch den umstrittenen globalen US-Raketenschild zu durchbrechen.
„An den neuen Raketentypen wird planmäßig gearbeitet“, so Rogosin am vergangenen Sonntagabend im russischen Fernsehen. Sie sollen die Interkontinentalraketen ersetzen, die bereits seit Sowjetzeiten im Dienst stehen, aber trotzdem „bei den westlichen Staaten Furcht erregen“. Als Beispiel dieser „Schrecken“ führte der Vizepremier die weltweit stärkste Atomrakete „Wojewoda“ (Nato-Code: SS-18 „Satan“) aus den 1980ern an.
Deshalb würden weder die jetzige noch die künftige Raketenabwehr der USA für Russland eine militärische Bedrohung darstellen, versprach Rogosin:
„Wir werden diese Abwehr in Stücke reißen.“
Die USA waren 2002 vom mit Russland geschlossenen Vertrag zur Begrenzung der Raketenabwehrsysteme einseitig zurückgetreten und hatten die Aufstellung von Abfangraketen und Radaranlagen in Osteuropa angekündigt – offenbar um russische Interkontinentalraketen abfangen zu können. Formell begründete Washington diese Pläne jedoch mit dem Schutz vor dem Iran, der wegen seiner Atom- und Raketenprogramme international unter Druck stand.
Das amerikanische Luftabwehrsystem in Europa soll die beiden bestehenden US-Raketenschirme auf Alaska und in Kalifornien verstärken. De facto bedeutet das den Aufbau eines globalen Raketenabwehrsystems, das das jetzige Kräftegleichgewicht in der Welt zerstört. Russland besitzt nur einen strategischen Raketenschirm, der die Hauptstadt Moskau schützt. Diese US-Pläne stoßen bei Russland auf Widerstand, weil die USA es ablehnen, rechtsverbindlich zu garantieren, dass der entstehende Raketenschirm nicht Russlands Atomraketen zum Ziel hat.
https://www.youtube.com/watch?v=WI_4yGGS85M
🆘 Unserer Redaktion fehlen noch 88.900 Euro!
Um auch 2025 kostendeckend arbeiten zu können, fehlen uns aktuell noch 88.900 von 125.000 Euro. In einer normalen Woche besuchen im Schnitt rund 250.000 Menschen unsere Internetseite. Würde nur ein kleiner Teil von ihnen einmalig ein paar Euro spenden, hätten wir unser Ziel innerhalb kürzester Zeit erreicht. Wir bitten Sie deshalb um Spenden in einer für Sie tragbaren Höhe. Nicht als Anerkennung für erbrachte Leistungen. Ihre Spende ist eine Investition in die Zukunft. Zeigen Sie Ihre Wertschätzung für unsere Arbeit und unterstützen Sie ehrlichen Qualitätsjournalismus jetzt mit einem Betrag Ihrer Wahl – einmalig oder regelmäßig: