Der Skandal rund um das ARD-Sommerinterview mit AfD-Chefin Alice Weidel weitet sich weiter aus. Offenbar war die Aktion nicht mit dem Sender, sondern auch mit der Polizei abgestimmt. Damit macht der zwangsfinanzierte öffentlich-rechtliche Rundfunk seinem nutzlosen Image mal wieder alle Ehre.
von Sven Korte
Am 7. Juli 2025 diskutierte bei SAT.1 der nordrhein-westfälische AfD-Landessprecher Dr. Martin Vincentz mit zwei Journalisten über die AfD und deren Ziele. Dieses Interview war so, wie man es als Zuschauer normalerweise erwarten würde: Klare Fragen, ein höflicher Umgangston und Dr. Vincentz wurde auch die Zeit zugestanden, seine Antwort ausführlich zu formulieren. Jeder, der dieses Interview gesehen hat, war anschließend einhellig der Ansicht, dass genau so guter, neutraler Journalismus aussehen sollte: Trotz aller Kontroversen wurden Standpunkte fair ausgetauscht, und beide Seiten kamen bei dem Gespräch gut weg.
Am 20. Juli 2025 fand das ARD-“Sommerinterview” mit Frau Dr. Alice Weidel, Co-Vorsitzende der Alternative für Deutschland, in Berlin statt – und dieses geriet zum fulminanten ein Desaster. Nicht für Frau Weidel; auch nicht für die Alternative für Deutschland – aber für die ARD und den gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Es war ein plumpes Stück billigster Propaganda und eine Verhöhnung des gesunden Menschenverstandes, und das nicht nur für Frau Weidel und jedes Mitglied und jeden Wähler der AfD, sondern auch für die ARD-Zuschauer, die zudem gezwungen sind, für solch eine bodenlose Unverschämtheit auch noch bezahlen zu müssen.
An Hinterlist und Verkommenheit nicht mehr zu überbieten
Beginnen wir am Anfang. Schon im Vorfeld des Interviews entschuldigte sich die ARD bei ihrem Publikum dafür, dass man überhaupt das Gespräch mit einer Vertreterin der größten Oppositionspartei in Deutschland suche. Damit waren dann auch die Zeichen gesetzt. Frau Weidel saß noch keine Minute in ihrem Stuhl, als Moderator Markus Preiß schon zum ersten Mal von der AfD als einer „Gefahr für unsere Demokratie“ sprach. Auch durfte die – bezeichnenderweise vom Bundesamt für Verfassungsschutz selbst zurückgenommene – Einstufung der Partei als „gesichert rechtsextremistisch“ nicht fehlen. Dazu ließ Preiß Weidel kaum einen Satz zu Ende sprechen, ohne sie zu unterbrechen, und fiel ihr auch sonst so oft wie möglich ins Wort. Jeder konnte sehen: Hier ging nicht um einen fairen Austausch, nicht um sachliche und inhaltliche Antworten von Weidel oder um die Position der AfD; es ging allein darum, die Co-Vorsitzende und die gesamte Partei vorzuführen.
So weit, so „normal“ für den ÖRR, würden zynische Zungen achselzuckend bemerken. Was hier jedoch an Hinterlist und Verkommenheit nicht mehr zu überbieten war, zeigte sich am anderen Ufer der Spree: Dort hatte sich etwa zwei Dutzend „Aktivisten“ des sogenannten „Zentrums für politische Schönheit“ (ZPS) und auch die „Omas gegen rechts“ eingefunden, um gegen Weidel und die AfD zu “demonstrieren”. Mitgebracht hatten sie einen ehemaligen Gefängnisbus, der mit Flakscheinwerfern, Sirenen, elektronischen Spruchbändern und sehr leistungsfähigen Lautsprecheranlagen ausgerüstet worden war (auf wessen Kosten? Mit Steurgeldern aus dem “Demokratie leben“-Fonds womöglich?). So ausgestattet, ließen die Krakeeler ihr bekanntes Programm los: Mit laufen Rufen, Sprechchören, Trommeln und Lautsprecheransagen versuchten sie das Interview zu stören.
“Ja, es ist sehr laut”
Und das gelang ihnen auch – dank tatkräftiger Mithilfe der ARD. Denn diese hatte schon zuvor Kameraleute und Tontechniker bereitgestellt, um die „Aktivisten“ bei ihren Tätigkeiten aufzunehmen. Auch hat man die Sprechchöre – man ließ sogar chormäßig „Scheiß AfD“-Gesänge herüberschallen, um das Interview gezielt zu stören – seitens der Tontechnik offenbar mit voller Absicht nicht herausgefiltert, was zur Folge hatte, dass Frau Weidel die Fragen von Preiß nicht mal mehr verstehen konnte. Als Frau Weidel dies zur Sprache brachte, quittierte es Moderator Preiß mit einem zynischen Grinsen und dem sarkastischen Kommentar: „Ja, es ist sehr laut.“ Dass ausgerechnet die ARD (die seit Jahrzehnten in jeder “Sportschau”-Sendung mit Live-Interviews aus vollbesetzten Fußballstadien zeigt, wie simpel sich mit Richtmikrofonen selbst ärgste Umgebungsgeräuschpegel ausfiltern lassen) keine Möglichkeit zur Ausblendung des Lärms gesehen haben soll, ist lachhaft.
Doch selbst wenn dies so gewesen wäre: Statt das Interview dann nach drinnen zu verlegen – wohlgemerkt fand die Aufzeichnung bereits um 15 Uhr statt, während die Ausstrahlung erst um 18 Uhr erfolgte, Zeit wäre also genug gewesen –, fuhr Preiß ungerührt mit allen erdenklichen Unterstellungen an die Adresse Frau Weidels fort. Die AfD-Chefin, die wegen des Lärms mehrfach nachfragen musste, was Preiß denn nun überhaupt gesagt hatte, musste zwischendurch sogar ihren Knopf aus dem Ohr nehmen, weil die ARD-Tontechnik „zufällig“ dort ein Echo produzierte – womit Frau Weidel alles doppelt hörte – auch sich selbst. Jeder, der so etwas schon mal erlebt hat, wird dies als überaus störend empfunden haben. Aber jeder vom Fach weiß auch, dass so etwas praktisch nie im TV vorkommt – in keiner Live-Talkshow und erst recht in keinem Zweierinterview, zumal nicht bei hochprofessionellen arbeitenden Sendeanstalten.
Klarer Vorsatz
Während die ARD-Tontechnik an diesem Punkt also entweder unfähig waren oder, wahrscheinlicher mit Absicht so gehandelt haben, mussten die Bildtechniker mit dem Wenigen arbeiten, was sie hatten – und das waren nun einmal lediglich zwei Dutzend der sogenannten „Aktivisten“. Dafür versuchte man, diese immer wieder in Großaufnahme ins Bild zu bekommen, so dass die „Aktivisten“ möglichst zahlreich erschienen, während Frau Weidel im Vordergrund mit Unschärfe vorlieb nehmen musste. Bei diesen wiederholten Einwendungen gerieten dann wenigstens auch die Kameraleute und Tontechniker ins Bild, die sich jenseits der Spree zu den „Aktivisten“ gesellt hatten, und zeigten, wo sich das Personal der “politisch neutralen” ARD verortet.
Was das eigentliche Interview angeht, so wurde das kaum zu verstehende Gespräch von minutenlangen Einspielern unterbrochen, in denen die AfD möglichst böse dargestellt werden sollte. Nach einem Einspieler schien ein Tontechniker die wohleinstudierten Gesänge vom anderen Flussufer sogar noch lauter gestellt zu haben – denn nun war von Fragen und Antworten gar nichts mehr zu verstehen. Sollte irgendeiner hier bezweifeln, dass dies Vorsatz war: Jeder Smartphoneinhaber kann inzwischen mit seinem Gerät störende Geräusche herausfiltern und viele haben das dankenswerterweise auch getan, damit man im Netz Frau Weidel nun sogar in guter Tonqualität verstehen kann. Schade, dass scheinbar niemand bei der ARD auf diese Idee gekommen ist. Dann aber hätte der Zuschauer ja auch Frau Weidel zu hören bekommen, anstelle der „Scheiß AfD“-Gesänge – und das was nicht beabsichtigt.
Die Gebührenzahler sind bedient
Sogar im Nachgang konnte es sich die ARD nicht verkneifen, nochmals gegen Frau Weidel und die AfD nachzutreten, denn in der Berichterstattung nahm das Dutzend „Aktivisten“ den größten Raum ein – nicht Frau Weidel oder ihre Antworten. Die blieb während der ganzen Farce ruhig und gelassen und versuchte, ihre Punkte ans Volk zu bringen, was jedoch leider an der Sabotage der ARD scheiterte. Trotzdem muss man den Hut vor Frau Weidel ziehen: Sie hat hier Nervenstärke und mehr Größe bewiesen, als alle als Journalisten getarnten Propagandisten des ÖRR zusammengenommen. Entsprechend vernichtend für die ARD fielen dann auch die Kommentare der Zuschauer aus. Sogar jene, die weder Frau Weidel noch der Alternative für Deutschland besonders nahestehen, betrachten dieses unrühmliche Stück des ÖRR als ein verstörendes Beispiel für Propaganda. Einzig auf den – inzwischen offenbar restlos von Linken gekaperten – Kommentarspalten in den sozialen Medien der ARD überwogen Häme und Schadenfreude über die niederträchtige Aktion.
Doch die Mehrheit hat inzwischen genug von diesem Kampagnenjournalismus. Man mag die AfD betrachten, wie man möchte – aber solche Shows kommen bei den meisten Bürgern eben nicht gut an, weil sie zu eklatant jegliches Gerechtigkeitsempfinden verletzen. Wenn der ÖRR versucht, jemand wie Frau Weidel mit so offenkundigen Methoden vorzuführen, dann werden sich viele insgeheim auch die Frage stellen, wer als nächstes mit denselben oder ähnlichen Methoden ausgegrenzt und diffamiert werden soll. Wer weiß? Vielleicht wird diese Sendung einmal an Journalistenschulen als Negativbeispiel dafür angeführt werden, wie Journalismus eben nicht sein sollte.
Für die AfD letztlich eine unverhoffte Wahlkampfhilfe
Für die AfD selbst war der Effektr hingegen sogar positiv; womöglich muss man sich bei der ARD und dem ÖRR auch noch bedanken, denn die Alternative wird die zwei Prozentpunkte, die ihr diese Sendung ihr in den Umfragen garantiert als Zugewinn bescheren wird, gerne annehmen. Was die ARD und den gesamten ÖRR angeht – sie haben sich mit dieser Nummer mehr Schaden zugefügt, als das die AfD jemals allein geschafft hätte. Denn jeder Bürger konnte nun sehen, worum es sich beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk handelt: Dort sind linksgrüne Aktivisten und Propagandisten am Werk, aber keine Journalisten, die die Bevölkerung mit neutraler und ausgewogener Berichterstattung versorgen.
Die Alternative für Deutschland wird inzwischen von 10 Millionen, vielleicht sogar 12 Millionen Bürgern gewählt. Möglicherweise sollten sich diese einmal gemeinsam überlegen, für sechs Monate oder ein ganzes Jahr die Zahlung der Rundfunkgebühren zu verweigern. Auch, wenn sich nur die Hälfte der AfD-Wähler dazu entschließen würde, wäre das eine eindeutige rote Karte an den ÖRR. Und wie sollte der ÖRR darauf reagieren? Schließlich gibt es in Deutschland (noch) keine Möglichkeiten, fünf Millionen Bürger in Beugehaft zu nehmen.
Laut ZPS: Komplizenschaft der Polizei
Und was das sogenannte „Zentrum für politische Schönheit“ angeht: Auch dort sind unsere Steuergelder bei der Arbeit, denn einer bedeutendsten Geldgeber dieser Gruppe ist ausgerechnet Jan Böhmermann und weitere übliche Verdächtige finden sich dort wieder. Das Verhalten der Polizei schließlich kann man nur noch skandalös bezeichnen: Laut Google Maps ist das Gebiet um den Bundestag ein Sperrgebiet, was die andere Flussseite miteinschließt. An normalen Tagen wird jede Person kontrolliert, die sich dort aufhält. Warum also konnten die „Aktivisten“ mit ihrem Bus dorthin fahren und in einem Sperrgebiet parken? Warum erhielten sie während dieser Aktion sogar Geleitschutz durch die Polizei? Warum hat die Polizei nicht eingegriffen, als deutlich wurde, dass die „Aktivisten“ die Sendung mit Frau Weidel stören? Warum wurden die „Aktivisten“ erst nach Ende der Sendung aufgefordert, den Platz zu verlassen?
Eine Erklärung lieferte ZPS-Gründer Philipp Ruch selbst: In einem Podcast brüstet er sich offen damit, dass die Aktion sowohl mit ARD als auch Berliner Polizei vorab abgestimmt gewesen sei. Das glauben wir ihm aufs Wort. Man stelle sich nur einmal vor, AfD-Wähler hätte sich während eines Interviews mit Vize-Kanzler Lars Klingbeil so verhalten: Innerhalb von drei Minuten wäre garantiert ein Wasserwerfer vor Ort gewesen und es hätte Sondersendungen über die “rechten Störer” gegeben. Nein: Dieses Interview war eine Schande für die ARD und den ÖRR – aber ebenso war es auch eine Schande für diese Regierung und die Regierungen der letzten Jahre, die solche „Aktivisten“ und sogenannte NGOs herangezüchtet haben und sie bis heute mit Steuergeldern versorgen.
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