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Wird Boris Reitschuster vom britischen Geheimdienst bezahlt?

Wird Boris Reitschuster vom britischen Geheimdienst bezahlt?
Britischer Einflussagent: Boris Reitschuster

Der Name von Boris Reitschuster taucht in Dokumenten des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 auf. Der ehemalige FOCUS-Journalist gehört offensichtlich einem Netzwerk an, dessen Aufgabe es ist, antirussische Narrative und transatlantische Sichtweisen in alternativen Medien unterzubringen.

von Mario Rönsch

Wird Boris Reitschuster vom britischen Geheimdienst bezahlt? Im Jahr 2014 gründete der britische Auslandsgeheimdienst MI6 die Stiftung “Integrity Initiative”, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, antirussische Narrative und transatlantische Sichtweisen auch in alternativen Medien unterzubringen, sprich bei einem Publikum, das für klassische Massenmedien und Sendeanstalten nicht mehr zu erreichen ist.

Das Projekt wird mit 2,2 Millionen Pfund vom britischen Außenministerium finanziert, mit zusätzlichen Mitteln des Verteidigungsministeriums, der britischen Armee, der NATO, des litauischen Verteidigungsministeriums, des US-Außenministeriums und sogar von Facebook. In geleakten Dokumenten der britischen Geheimdienst-Stiftung, deren Echtheit inzwischen bestätigt wurde, findet sich der Name von Boris Reitschuster, der als geeigneter Kandidat für Deutschland benannt wird. Darin heißt es wörtlich (wobei die Briten seinen Nachnamen falsch geschrieben haben):

„In Deutschland wäre es gut, Boris Reitschuler einzubeziehen. Er ist gut bei Putin“

Interessant ist, dass sich Reitschuster 2015, also exakt in dem Jahr, in dem die “Integrity Initiative” ihre subversive Arbeit in Deutschland aufnahm, vom Nachrichtenmagazin Focus trennte und damit begann, nur noch auf seiner eigenen, allseits bekannten Internetseite zu publizieren. Und dort setzte er fortan genau das um, was die britische Geheimdienst-Stiftung in ihren internen Statuten zum Ziel hatte: Er berichtete zu allen Themen systemkritisch, außer in Bezug zur NATO und zu Russland – da war er erwartungsgemäß auf Linie und ist es bis heute.

Kurios: Obwohl Reitschuster als alternativer Medienmacher offiziell stets vorgab, mit dem System und den herkömmlichen Medien gebrochen zu haben, veröffentlichten alle großen transatlantischen Zeitungen auch nach 2015 noch regelmäßig Kommentare und Artikel von ihm. Beiträge finden sich unter anderem bei FAZ, The European, Washington Post und Guardian.

Das besagte Dokument kann man hier herunterladen. Wir wollten von Boris Reitschuster wissen, ob er direkt oder indirekt Zahlungen von staatlichen Institutionen aus Großbritannien erhält und welche Kontakte er ins Vereinigte Königreich pflegt. Mehrere Anfragen unserer Redaktion ließ er bis heute unbeantwortet.

Eine Quelle, die wir zitieren dürfen, aber namentlich nicht nennen können, bestätigt gegenüber unserer Redaktion, dass Boris Reitschuster mindestens in den Jahren 2016 und 2017 für die MI6-Stiftung “Integrity Initiative” tätig gewesen ist. Ob Geld geflossen ist, lässt sich bisher nicht belegen. Es dürfte aber als relativ unwahrscheinlich gelten, dass Reitschuster umsonst im Sinne der Transatlantiker und im Auftrag eines ausländischen Geheimdienstes agitiert.

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