Deutschland

Hamburg: Keinen Fahrschein aber zwölf Identitäten – Afrikaner bereichert Eurocity

Hamburg: Keinen Fahrschein aber zwölf Identitäten – Afrikaner bereichert Eurocity
Bundespolizisten kontrollieren Migranten in einem Zug (Archivbild)

Er war sich offenbar ziemlich sicher, daß die Beförderungsrichtlinien der Deutschen Bahn für ihn nicht gelten. Entsprechend aggressiv reagierte ein 42 Jahre alter Marokkaner am Sonntag morgen, als eine Zugbegleiterin im Eurocity 7 von Hamburg nach Interlaken seinen Fahrschein kontrollieren wollte. Er hatte keinen.

Da er auch kein Bargeld besaß, um ein Ticket nachzulösen, und die Mitarbeiter der Deutschen Bahn wüst auf italienisch beschimpfte, riefen diese die Bundespolizei. In Bonn holten die alarmierten Beamten den Afrikaner aus dem Zug.

Bei der Überprüfung seiner Identität per Fingerabdruck stellten die Polizisten auf der Dienststelle fest, daß der Mann im polizeilichen Fahndungssystem von 13 verschiedenen Staatsanwaltschaften gesucht wurde. Allein in neun Fällen wegen des Erschleichens von Sachleistungen, also Schwarzfahrens.

Zur Abschiebung ausgeschrieben

Doch damit nicht genug: Der Computer der Polizisten wußte noch mehr über den Marokkaner zu berichten. Er war in der Vergangenheit mit zwölf verschiedenen Namen auffällig geworden, wurde in Italien, den Niederlanden sowie in Deutschland wegen unerlaubten Aufenthaltes gesucht und war zur Ausweisung ausgeschrieben. Nun sitzt er in Untersuchungshaft.

Der Fall erinnert an einen Asylbewerber aus Eritrea, der 2016 beim Onanieren in einem ICE erwischt wurde. Da auch er kein Ticket und kein Bargeld dabei hatte, mußte er den Zug in Begleitung der Bundespolizei zur Identitätsfeststellung verlassen. Dabei kam heraus, daß er bereits 189 Strafanzeigen wegen Erschleichen von Leistungen und über 40 Diebstähle auf seinem Straftatenkonto hatte.

Hinzu kamen weitere Taten wie Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung. Anders als der Marokkaner aus dem Eurocity vom vergangenen Sonntag kam der 22 Jahre alte Eritreer seinerzeit nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft allerdings wieder auf freien Fuß.

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