Weitgehend unbeachtet von der westlichen Öffentlichkeit planen die USA ihre nächste Aggression, dieses Mal gegen Venezuela. Mehrere US-Kriegsschiffe wurden vor der Küste des Landes in Stellung gebracht, ein Kopfgeld auf Präsident Maduro ausgelöst.
von Günther Strauß
Trump macht mobil. Der US-Präsident ordnete die Entsendung von mindestens drei Zerstörern der US-Marine, einem atomgetriebenen U-Boot, mehreren Aufklärungsflugzeugen und insgesamt 4000 Marinesoldaten in die Gewässer vor Venezuela an. Ziel dieser Drohkulisse: Angeblich der Kampf gegen den internationalen Drogenhandel. Tatsächlich ist es jedoch der Versuch, ein souveränes Land, das sich nicht dem US-Diktat unterwirft, in die Knie zu zwingen, denn eine direkte Intervention wird explizit nicht ausgeschlossen.
US-Propaganda: Das Märchen vom „Narcostaat“
Während im Nahen Osten und Nordafrika angebliche Massenvernichtungswaffen als Vorwand für US-Interventionen herhalten müssen, wird gegen Venezuela auf eine andere Taktik gesetzt: Angeblich sei der gesamte Staat ein Drogenkartell, an dessen Spitze Präsident Nicolás Maduro steht, auf dessen Ergreifung die USA ein Kopfgeld von stolzen 50 Millionen Dollar ausgesetzt haben. Eine Belohnung, die doppelt so hoch ist, wie einst für Osama Bin Laden geboten wurde.
Maduro, so heißt es in der US-Propaganda, hätte um sich herum die Gruppe „Cartel de los Soles“ („Kartell der Sonnen“) gebildet, die überwiegend aus Generälen seiner Armee bestünde und zusammen mit kolumbianischen Milizen den Drogenhandel in der Region kontrolliere. Überprüfen lassen sich die US-Vorwürfe, was durchaus beabsichtigt sein dürfte, kaum – der „UNO-World Drug Report 2025″, aber auch das „Washington Office on Latin America“ haben jedoch beide festgestellt, dass überhaupt nur ein geringer Teil der in die USA importierten Drogen über Venezuela geliefert wird.
Maduro mobilisiert 4,5 Millionen Kämpfer
Dass der behauptete Drogenschmuggel nur ein Vorwand für ein Vorwand ist, um einen weiteren Regimechange herbeizuführen und sich dabei auch den Zugriff auf das venezuelanische Erdöl zu sicher, ist offensichtlich. Allzu leichtes Spiel dürften die Amerikaner aber nicht haben: Präsident Maduro hat 4,5 Millionen Kämpfer, überwiegend Milizionäre, mobilisiert, um sich einer möglichen US-Intervention entgegen zu stellen. Unterstützung erhält der venezuelanische Staatschef zudem von seinem kolumbianischen Amtskollegen Gustavo Petro. „Die Gringos (Bezeichnung für US-Amerikaner in Lateinamerika, Anm. d. Red.) sind verrückt, wenn sie glauben, dass eine militärische Intervention in Venezuela ihre Probleme löst„, erklärte Petro zu Wochenbeginn in einer Kabinettssitzung. Auch die UN verurteilen die amerikanische Aggression, wobei sich der entsprechenden Erklärung nicht nur lateinamerikanische Länder anschlossen, sondern etwa auch China und der Iran.
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