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Mordanschlag auf Trump: Ein Foto für die Ewigkeit

Mordanschlag auf Trump: Ein Foto für die Ewigkeit
Heroische Geste: Donald Trump reckt mit Blut im Gesicht die Faust in die Höhe – kurz nach den Schüssen auf ihn

Bei einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump fallen Schüsse, die den 78-Jährigen treffen. Scheinbar wurde er nur leicht verletzt – der Attentäter zielte auf den Kopf.

von Max Mannhart

Wartet, wartet“ – blutüberströmt hält Donald Trump jene Secret Service-Kräfte, die ihn eng umringt haben, an, innezuhalten. Mit schmerz-, wutverzerrtem Gesicht wirft er die Faust in den Himmel und ruft seinem Publikum zu: „Fight, Fight!“. Die tausenden Zuhörer bei dieser Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania reagieren mit „USA, USA!“-Rufen.

Insgesamt waren drei Schüsse zu hören – nach dem ersten um 18:13 Uhr Ortszeit ging Trump zu Boden, suchte Deckung. Die erste Kugel schoss durch Trumps Ohr und verfehlte seinen Hinterkopf um Zentimeter. „Er war nur wenige Zentimeter davon entfernt, dass ihm das Gesicht aufgeschlitzt wurde“, sagte ein hochrangiger Beamter in den Strafverfolgungsbehörden gegenüber der New York Post. Mindestens ein Trump-Anhänger auf der Rallye wurde getötet, ein weiterer schwer verletzt.

Secret-Service-Agenten erschossen den Attentäter an Ort und Stelle. Donald Trumps Verletzungen waren nicht schwerwiegend – was wie ein Wunder anmutet. Trump drehte nur Sekundenbruchteile vor dem Schuss den Kopf in einer ruckartigen Bewegung – das rettete ihm vermutlich das Leben. Dem Ex-Präsidenten gehe es gut, er wurde vor Ort medizinisch untersucht, erklärte ein Kampagnen-Sprecher. Der Angreifer gab die Schüsse „von einer erhöhten Position“ ab und sei daraufhin neutralisiert worden, teilte der US Secret Service mit. Das unglaublichste Foto des Abends lieferte Doug Mills: Das Foto zeigt die Kugel in der Luft.

US-Präsident Joe Biden wandte sich noch am Abend an die Nation, nannte den Angriff „krank“ und forderte jeden auf, sich von der Attacke zu distanzieren. Er bete für Trump und dessen Familie. Trump selbst äußerte sich am Abend noch auf seinem eigenen Dienst Truth Social, dankte seinen Leibwächtern und kondolierte den Familien der Getöteten und Verletzten. Er erklärte: „Es ist unglaublich, dass es eine solche Attacke in unserem Land gibt. Ich wusste direkt, dass etwas nicht stimmt“.

Gegenüber einem BBC-Reporter erklärte ein Augenzeuge, den Schützen vorher gesehen und versucht zu haben, den Secret Service zu warnen. Videos zeigen, wie Scharfschützen den Täter Millisekunden vor dem Schuss entdecken, aber offenbar nicht mehr rechtzeitig reagieren können.

Noch am Abend breitete sich eine Welle der Solidarität aus. Elon Musk erklärte gar kurzerhand, er würde Trump jetzt „vollständig unterstützen“ – „Das letzte Mal, dass die USA einen so harten Kandidaten hatte, war Theodore Roosevelt“. Amazon-Gründer Jeff Bezos schrieb auf X, dass Trump unter „buchstäblichem Beschuss Anmut und Tapferkeit“ gezeigt habe. Reaktionen der deutschen Politik ließen bis zum frühen Sonntagmorgen auf sich warten.

Schon am Abend regte sich vor allem Kritik am Secret Service und dessen Sicherheitskonzept: Wie ein Schütze von einem Dach ungestört zielen kann, war für viele Beobachter schwer verständlich. Das letzte Mal, dass ein US-Präsident von einer Kugel getroffen wurde, war Ronald Reagan 1981.

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