Eine ugandische Richterin der Vereinten Nationen soll eine junge Afrikanerin als Haushälterin und Kindermädchen ausgebeutet haben. Sie wurde festgenommen – das Video der Verhaftung verbreitet sich im Netz.
von Manfred Ulex
Ein Gericht in Großbritannien hat die ugandische Richterin Lydia Mugambe wegen Sklaverei verurteilt. Sie war zuvor am Gerichtshof der Vereinten Nationen und zugleich am Obersten Gericht in Uganda tätig.
Laut Staatsanwaltschaft soll Mugambe ihre Position ausgenutzt haben, um einer jungen Frau aus Uganda eine reguläre Anstellung zu verweigern und sie dazu zu zwingen, kostenlos als Dienstmädchen für sie zu arbeiten sowie auf ihre Kinder aufzupassen.
Trotz der schweren Vorwürfe bestritt die 49jährige, die Afrikanerin zur Hausarbeit gezwungen zu haben. Sie betonte, daß sie die Frau stets mit Liebe, Fürsorge und Geduld behandelt habe. Bei ihrer Festnahme versuchte Mugambe, sich der Justiz zu entziehen, indem sie behauptete, diplomatische Immunität zu genießen. Doch diese Immunität wurde bereits aufgehoben.
Diplomat soll Reise der Sklavin unterstützt haben
Die britischen Behörden gehen davon aus, daß Mugambe die Reise ihrer mutmaßlichen Sklavin nach Großbritannien mit Unterstützung eines hochrangigen Diplomaten aus Uganda organisiert hatte. Im Gegenzug soll dieser politische Hilfe bei einem Gerichtsverfahren erhalten haben.
Mugambe wurde der Beihilfe zu einem Verstoß gegen das britische Einwanderungsgesetz sowie der Ermöglichung von Reisen zum Zwecke der Ausbeutung schuldig gesprochen. Das Strafmaß soll Anfang Mai verkündet werden, berichtete die BBC.
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