Meinung

Superheuchler Würth: 85-Meter-Yacht, aber Grünen-Huldigung

Superheuchler Würth: 85-Meter-Yacht, aber Grünen-Huldigung
Reinhold Würths Giga-Luxusjacht “Vibrant Couriosity”: Wer so lebt, kann sich Wahlkampfhilfe für die grüne Ampel leisten

Das ist die „Vibrant Cusiosity“, die 85-Meter-Yacht von Schrauben-Milliardär Reinhold Würth: 285.000 Liter Tankvolumen, 2.700 Liter Verbrauch pro 100 Kilometer und eine Tankfüllung entspricht dem Equivalent von einer Tonne CO2. Superheuchler Würth wählt und unterstützt übrigens großzügig die Grünen und hat seine 25.000 Mitarbeiter in Deutschland gerade dazu aufgerufen, der AfD keine einzige Stimme zu geben.

von Alexander Schwarz

Für Irritationen sorgte dieser Tage die Meldung, dass es nun auch der 88-jährige „Schraubenkönig“ (sein Alter steht doch hoffentlich für keine Kodierung?) Reinhold Würth in der allgemeinen Anti-AfD-Hysterie für angebracht hielt, sich in die persönliche politische Willensbildung seiner rund 25.000 Mitarbeiter einzumischen – indem er ihnen in einem Brief von nicht weniger als fünf Seiten ausdrücklich davon abriet, die AfD zu wählen. „Bloß wegen ein bisschen Spaß an der Freude Rabatz zu machen und aus Unmut über die Ampelregierung die AfD zu wählen, ist einfach zu wenig“, so der Firmennestor, der auf seine alten Tage offenbar noch einmal Vergnügen an der übergriffigen Bevormundung und Gesinnungspolitur seiner Untergebenen gefunden hat. Eigentlich, so Würth, äußere seine Unternehmensgruppe sich nicht zu politischen Themen, „aber in diesem Fall der AfD sehe ich mich in Übereinstimmung mit Abermillionen deutscher Bürger“, hieß es weiter.

Konformismus als Offenbarung! Mehr noch In Deutschland müsse niemand hungern oder frieren, befand der greise Milliardär (wobei ihm zahllose Rentner, die auf das Sammeln von Flaschen angewiesen sind, oder all die Bürger, die ihre Heizkosten aufgrund der Amok-Politik der Ampel-Regierung nicht mehr bezahlen können, ihm hier wohl energisch widersprechen würden). Es sei „ein Normalfall, dass die Menschen wohl etabliert ein eher freiheitliches Leben leben” könnten. Die Sparquote im Land sei hoch, die Gesundheitsvorsorge auf europäischem Niveau, die Arbeitszeiten deutlich kürzer als in vielen anderen Ländern. Es sei aber eine menschliche Eigenschaft, Erreichtes als selbstverständlich anzusehen und nicht mehr zu schätzen, bramarbasierte Würth weiter.

Wie ein Feudalherr

Gönnerhaft ergänzte er mit großväterlicher Launigkeit, dass die Ampel zwar „in vielen Teilen wie ein Hühnerhaufen durcheinander renne“, aber auch „das eine oder andere positive Gesetz“ auf den Weg bringe. Welches genau, erklärte er nicht. „Gestatten Sie mir mit meinen 89 Lebensjahren und entsprechenden Erfahrungen eine Frage zu stellen: Geht es uns in diesem Land einfach zu gut?“, so Würth. Zumindest was ihn selbst betrifft, kann diese Frage zweifellos mit ja beantwortet werden: Neben der Unverschämtheit, sich überhaupt in die Wahlentscheidung freier Bürger einzumischen, belehrt der 24,5 Milliarden Euro schwere deutsch-österreichische Patriarch sie auch noch von oben herab wie ein Feudalherr und offenbart zugleich, dass er keine Ahnung von den Realitäten in diesem Land hat. AfD-Wähler wollen keinen „Rabatz“ machen, sondern fordern in ihrer Verzweiflung über eine seit fast 20 Jahren anhaltende kulturelle und ökonomische Zerstörungspolitik durch eine abgehobene Parteienelite endlich einen grundsätzlichen Politikwechsel in Deutschland. Das, und nichts anderes, ist er Grund für das Erstarken der AfD als einziger Realopposition – maßgeblich getrieben von mehr als berechtigter Sorge um Verarmung und Entfremdung im eigenen Land. Für einen weltfremd-abgehobenen Plutokraten mit Wohnsitzen im Ausland ist das natürlich nicht nachvollziehbar. Er tut so, als handele sich um irgendwelche übermütigen Lümmel, die gar nicht wüssten, wie gut es ihnen geht.

Dank und Lob für die Linientreue Würths kam natürlich umgehend vom grünen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, aber auch aus der CDU, der Industrie- und Handelskammer Stuttgart und von anderen Seiten. Anton Baron, der Fraktionschef der AfD im Landtag von Baden-Württemberg, sprach hingegen von einer „roten Linie“, die mit dem Brief überschritten worden sei und fragte: „Was wohl mit den Mitarbeitern passiert, die trotzdem die AfD unterstützen oder wählen? Werden sie denunziert oder gar entlassen?“

Moralische Superheuchler

Wie sehr Würth seine Mitarbeiter am Herzen liegen, zeigt der Umstand, dass er ihnen jahrelang, wenn auch letztlich erfolglos, zuerst einen Betriebsrat verbieten und anschließend dann wenigstens verhindern wollte, dass diesem Vertreter der IG Metall angehören. Vor vier Jahren erging er sich in globalistischen (Alb-) Träumen: „Die Erkenntnis aus dieser Pandemie muss sein, dass wir im Grunde die Erde als Raumschiff betrachten müssen. Die Bevölkerungszahl ist derart groß, dass wir Ideen von Weltherrschaft und Beherrschung der einen Völker durch die anderen schlicht aufgeben sollten. Mein finaler Traum wäre, die Vereinten Nationen tatsächlich zur Weltregierung mit allen demokratischen Vollmachten auszubauen – ein Traum, dessen Realisierung wir nie erleben werden“, schwadronierte er in bester WEF-Diktion damals. Man kann nur hoffen, dass er zumindest mit dem letzten Halbsatz Recht behält.

Was von den moralischen Superheuchlern dieser Republik zu halten ist, zeigte am Beispiel Würths gestern der Ökonom Markus Krall auf Twitter/X auf – und wies auf einen weiteren Aspekt von Würths Doppelmoral hin: Würth nennt eine gigantische 85-Meter-Jacht sein eigen, die 1.000 Tonnen CO2 pro Tankfüllung freisetzt; eine Tankfüllung mit 285.000 Liter kostet so viel wie ein Einfamilienhaus. Wer so lebt, kann sich natürlich gerne als Grünen-Sympathisant feiern lassen und Menschen zu verwöhnten Radaubrüdern zu degradieren, denen man auf die Finger klopfen müsse – obwohl diese allen Grund haben, um ihre Zukunft und die ihres Landes zu fürchten. Und Zeitgenossen haben den Nerv, die ökosozialistische Transformationspolitik schönzureden und die AfD, die diese verhindern will, zu dämonisieren; das nennt man wohl gehobene Dialektik. Übrigens: Superjachten sind pikanterweise von Abgaben im Rahmen des EU-Emissionshandels ausgenommen; warum wohl? Eine Frage, die sich einmal jeder stellen sollte, der dem Klimaschwindel und seinen korrupten politischen Lobbyisten auch nur ein Wort glaubt.

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