500 Milliarden hat die grüne Energiewende bereits gekostet. Weitere 900 Milliarden presste der ehemalige Wirtschaftsminister Robert Habeck den Steuerzahlern für diesen Irrsinn ab. Ein Kapitalanleger der ersten Stunde rechnet mit der Lüge ab, dass die hässlichen Windrad-Stahltürme die Lösung der Energieprobleme sind und berichtet, wie er durch Windkraft seine sicher geglaubte Altersvorsorge verloren hat.
von Albrecht Künstle
Kann sich jemand vorstellen, dass man Geld in die Windkraft steckt und damit eine höhere Rente erhält, als durch eine Kapitalverzinsung mittels Winderträgen? Wahrscheinlich nicht. Die nachfolgende Story ist nicht erfunden und keine Glosse – sondern eine kuriose Geschichte von einem, der auszog, ein ökologisches Vorbild zu werden: Weil sich meine Energieeinsparungsinvestitionen ins Eigenheim (thermische Solaranlage, Gebäudedämmung, bessere Heizung) richtig gut bewährt hatten, beteiligte ich mich im Jahr 2000 mit 10.000 D-Mark (rund 5.000 Euro) gemeinsam mit über 100 anderen Kommanditisten am neuen Windpark in Ettenheim, einer Nachbargemeinde in der Nähe des Europa-Parks. Versprochen waren Winderträge, die über die Laufzeit der Windräder von 20 Jahren für meine Einlage von rund rund 12.000 Euro Ausschüttungen erwirtschaften sollte: In den ersten fünf Jahren jährlich jeweils 6 Prozent der Einlage, dann acht Jahre 9 Prozent – und die letzten Jahre gar 20 Prozent sollten es werden.
Doch es kam anders: In keinem einzigen dieser 20 Jahre gab es auch nur einen Cent an Ausschüttungen. Wir Gesellschafter waren tief enttäuscht, weil die Winderträge – trotz hohen Einspeisevergütung – jedes Jahr 30 bis 65 Prozent unter der Prognose zurückblieben. Die Gründe dafür waren ein geschöntes Gutachten der Windhöffigkeit, Konstruktionsfehler der Windräder und Kinderkrankheiten der ersten Generation. Ein Konstruktionsfehler war, dass man bei einer Windstärkeänderung die drei Windräder runterfahren musste, um auf eine andere Übersetzung umzuschalten. Der Windertrag ging in dieser Zeit verloren – und bei schwachem Wind liefen sie überhaupt nicht.
Am Ende die Verschrottung
Schließlich wurde der Windpark nach Ablauf der Betriebsgenehmigung von 20 Jahren ge-sprengt. Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als die Strompreise wegen der Sprengung von Nord Stream in die Höhe schnellten. Die Geschäftsführung wollte die drei Windräder zwar für einen Euro von einer Spezialfirma demontieren und in Osteuropa wieder aufbauen lassen. Aber auch in Norddeutschland erlosch für viele Anlagen die Betriebsgenehmigung, weshalb die dortigen Windräder aufgrund der kürzeren Wege eine neue Auferstehung in Osteuropa feierten. Eine Abrissfirma verschrottete schließlich unsere Windräder zum Wert des Metallschrotts und Betongranulats.
Die juristische Liquidierung und damit die faktische Beerdigung “unseres” Windparks fand dann diese Woche statt: Von 106 Kommanditisten kamen nur noch 11 zur letzten Gesellschafterversammlung. Mit einem Pfarrer wären es “12 Apostel“ gewesen, die bis zum bitteren Ende an den Heilsbringer Windkraft glaubten. Das Ende vom Lied: Nicht nur hatten wir Windkraftinvestoren zwischen 2000 und 2020 keinen Cent an Ausschüttungen gesehen, sondern am Ende bekamen wir summa summarum nur noch zehn Prozent der Einlagen zurück – 90 Prozent des Gelds ist futsch. Ende schlecht, alles schlecht?
Probleme bei der “Rentenaufbesserung”
Ich machte mir den Tipp „Nicht verzagen, Künstle fragen!“ selbst zunutze: Die GmbH & Co. Beteiligungs KG war bis zum Schluss verschuldet. Damit die Banken nicht noch mehr absahnten, hatte ich mich bereits 2011 mit wenigen weiteren Kommanditisten dazu durchgerungen, dem Windpark riskante Nachrangdarlehen zu geben, auch dessen Insolvenz zu verhindern. Diese Gesellschafterdarlehen hatten wir zu einem Zinssatz zur Verfügung gestellt, der unter dem Zinssatz unserer Hausbank lag, zwischen 6 und 4 Prozent Darlehenszins – allerdings verbunden mit dem Risiko, als Nachrangdarlehensgeber alles zu verlieren. Wegen meiner Höhe der Darlehen – bis zum sechsstelligen Bereich – kamen da jährlich zumindest einige Kröten an Zinseinnahmen zusammen, die meine Rente aufbesserten.
Was ich bis dahin allerdings nicht wusste: Diese Zinsen wurden nicht als Kapitaleinkünfte versteuert (was nach meiner Meinung richtig gewesen wäre), sondern Gesellschafterdarlehen werden als gewerbliche Einkünfte – wie Arbeitslohn – angesehen, und das, obwohl ich keinen Finger dafür krumm machte. Solche Einkünfte waren bis zum 65. Lebensjahr leider rentenschädlich. Dank meiner Berufsbiographie als Gewerkschafter und Rechtssekretär bin ich zum Glück allerdings auch sozialpolitisch leidlich beschlagen, und so intervenierte ich bei der Politik, sie möge doch diesen hanebüchenen Unsinn, dass sogar für „grüne Energie“ eingesetztes Geld Renten schmälern kann, abschaffen. Zumal die Betreiber großer Photovoltaik-Anlagen mit dem Stromverkauf übrigens dasselbe Problem hatten. Mein Appell endete allerdings so, als hätte man einem Ochsen ins Horn gepetzt.
Der nächste Versuch war dann, solche Zinseinkünfte aufs Jahr zu verteilen – und nicht einzelnen Monaten, in den Geld zufloss. Denn wenn diese Einkünfte in einem Monat die zulässige Hinzuverdienstgrenze überstiegen, konnten die Renten auf zwei Drittel beziehungsweise ein Drittel gekürzt oder ganz gestrichen wurden. Doch auch dieser Appell an die Politik verpuffte. Da ich berufsbedingt Rentenfachmann bin, konnte ich die unbelehrbaren Polit-Bürokraten jedoch mit ihren eigenen Unzulänglichkeiten schlagen. Just, als ich nach 47 (!) Rentenbeitragsjahren mit 10,8 Prozent Abschlägen in Rente gegangen war, wurde die „Rente für besonders langjährige Versicherte“ mit geringeren Abschlägen eingeführt; allerdings galt dies, wie bei den Kindererziehungszeiten für Mütter, nicht für den Altbestand, sondern nur für Anwärter.
Obwohl ich mehr Beitragsjahre hatte als „besonders langjährig Versicherte“ brauchten – 45 Jahre – ging ich betreffs Abschlägen leer aus. In meiner Wut schwor ich, „euch werde ich‘s zeigen“: Ich ließ mir die Jahreszinsen aller Darlehen in einem einzigen Monat zufließen und überschritt damit meine höchstmögliche Hinzuverdienstgrenze. Das war der Rentenversicherung anzuzeigen. Dafür fiel meine Rente zwar für diesen einzelnen Monat weg – aber so konnte ich dann nachträglich die „Rente für besonders langjährig Versicherte“ mit weniger Abschlägen beantragen. Der eine Monat Rentenwegfall war so bald kompensiert.
Lehrgeld bezahlt
Es dauerte ein halbes Jahr, bis auch die Rentenversicherung begriffen hatte, welch unsinnigen Regelungen hier galten. Die Politik lernte schließlich doch dazu: Die „Lex Künstle“ führte schließlich dazu, dass rentenschädliche Einkünfte aufs Jahr verteilt und nicht mehr dem Monat des Zuflusses zugerechnet werden. Warum nicht gleich so?! Außerdem wird seit 2023 auch der Hinzuverdienst vor dem 65. Lebensjahr nicht mehr bestraft (nach dem 65. Lebensjahr gab es schon immer keine Grenzen); alleine bei Erwerbsminderungsrenten und Witwenrenten gibt es noch Hinzuverdienstgrenzen. Letztere sind ein ebensolcher Unsinn, wie es die Anrechnung bei den Altersrenten gewesen war. Als Ergebnis bleibt festzuhalten: Die Windkraft war ein Verlustgeschäft – aber sie wirkte sich in meinem Fall wenigstens rentensteigernd aus.
Allerdings muss ich auf einen noch größeren Flop verweisen: Zwei meiner Investitionen in Biogasprojekte der UDI Nürnberg in Höhe von 25.000 Euro sind verloren. Beide Gesellschaften wurden in eine wahrscheinlich betrügerische Insolvenz geführt. Jetzt überbieten sich Anwaltskanzleien den Geschädigten, die Verantwortlichen in Regress zu nehmen. Und wie so oft muss man befürchten, schlechtem Geld noch mehr hinterher werfen zu müssen. Bleibt als persönliches Fazit: Für „Grüne Energie“ habe ich genug Lehrgeld bezahlt. Und selbst wenn diese sich lohnen sollte, geht es immer zulasten der Verbraucher und Steuerzahler. So haben die heutigen Windräder keine Kinderkrankheiten mehr und werfen den Grundstückseigentümern und Investoren durchaus erkleckliche Renditen ab; die Beteiligungsangebote an neuen Windrädern werden den Projektgesellschaften förmlich aus der Hand gerissen. Bloß bezahlt werden jene Renditen nicht vom freien Markt – sondernmit hohen Einspeisevergütungen und anderen Garantien seitens des Staates, also von uns, den Steuerzahlern. Ein sauberes Geschäft? Wohl kaum. Ich bin nicht mehr dabei.
Sie lassen sich vor Sonnenblumen ablichten. Sie nennen sich Friedenspartei. Sie treten als glühende Verfechter von Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit auf. Und sie verurteilen Kindesmissbrauch, vor allem die vor einigen Jahren bekannt gewordenen Vorfälle in der katholischen Kirche. Doch wer hinter die Kulissen der Partei Bündnis 90/Die Grünen schaut, dem erst offenbart sich ihr wahres Gesicht - die hässliche Fratze einer Moralpartei ohne jede Moral.
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