Deutschland

Russland lacht sich kaputt: Deutsche Bundeswehr als neue “Speerspitze” der NATO an der Ostfront

Russland lacht sich kaputt: Deutsche Bundeswehr als neue "Speerspitze" der NATO an der Ostfront
Ein Bundeswehrsoldat hält in Rukla (Litauen) eine Nato-Fahne

Die Bundesrepublik ist dabei, eine stärkere militärische Rolle in der NATO einzunehmen. Doch dabei stößt Deutschland auf erhebliche materielle und personelle Defizite. Damit stellt die deutsche Trümmertruppe keine Bedrohung für Russland dar, versichert Jürgen Rose, ehemaliger Oberstleutnant der Bundeswehr, im Interview.

Die Bundeswehr soll Anfang 2019 die Führung der Eingreiftruppe „Very High Readiness Joint Task Force“ (VJTF) in Osteuropa übernehmen. Diese „Einsatzgruppe mit sehr hoher Einsatzbereitschaft“ der NATO wird umgangssprachlich auch als „Speerspitze“ bezeichnet. Auch ein neues Nato-Hauptquartier soll in Deutschland gebaut werden. Das hat die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Mittwoch beim NATO-Treffen in Brüssel bestätigt. Doch der Bundeswehr mangelt es Medieninformationen zufolge an einsatzbereiten Kampfpanzern.

Wie die „Welt“ am Donnerstag unter Berufung auf ein ihr vorliegendes vertrauliches Papier des Verteidigungsministeriums schreibt, stehen der für die Aufgabe vorgesehenen Panzerlehrbrigade 9 in Münster derzeit nur neun von 44 vorgesehenen Leopard-2-Kampfpanzern zur Verfügung. „Von den 14 benötigten Marder-Schützenpanzern sind nur drei einsatzfähig. Gründe sind die mangelnde Ersatzteilversorgung und hoher Wartungsaufwand“, schreibt das Blatt. Zudem fehle es an Nachtsichtgeräten, Granatmaschinenwaffen, Unterstützungsfahrzeuge, Winterbekleidung und Schutzwesten. Außerdem habe sich die Einsatzbereitschaft der Eurofighter, Tornado-Kampfjets und Transporthubschrauber verschlechtert.

Eine willkommene Veröffentlichung für von der Leyen?

Es handele sich um ein Papier, das schon im November letzten Jahres erstellt worden sei, erklärt gegenüber Sputnik Jürgen Rose, Oberstleutnant a.D. der Bundeswehr. Das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) habe es aber noch nicht vorgelegt, weil es keine Regierung gebe und auch kein neuer Verteidigungsausschuss gebildet worden sei.

Nach dem Abschluss des Koalitionsvertrages gehe es nun u.a. darum, die Ansprüche in einer künftigen Bundesregierung neu abzustecken, so der Militärexperte: „Es geht um viele Milliarden im Budget, die hier zu verteilen sind. Die Bundeswehr und die Verteidigungsministerin möchten sicherstellen, dass erstere möglichst mehr Geld bekommt, um den materiellen und den personellen Stand zu verbessern. Wir haben zu viel Bundeswehr für zu wenig Geld.“

Insgesamt lasse sich das Gerät natürlich generieren, was man brauche, um seine Verpflichtungen im Rahmen der VJTF wahrzunehmen, versichert das Vorstandsmitglied vom Arbeitskreis Darmstädter Signal, „nur leiden dann natürlich andere Verbände, aus denen man das Material dann abzieht.“ Das würde zurück auf deren Einsatzbereitschaft und die Ausbildung schlagen, bemerkt Rose.

Nur noch 300 Kampfpanzer habe die Bundeswehr in ihrem Bestand, so der Oberstleutnant a.D. Im Vergleich dazu hatte Deutschland nach dem Ende des Kalten Krieges weit über 3000 Kampfpanzer.

„Russland kann sich zurücklehnen“

„Die Verantwortlichen in Russland können sich da ruhig zurücklehnen und feststellen, dass die Bundeswehr auch nur mit Wasser kocht. Und dass die Bäume nicht in den Himmel sprießen, sondern ganz im Gegenteil, dass die Bundeswehr vor erheblichen Problemen steht“, sagt der Abrüstungsexperte und betont, dass die Bundeswehr keine besondere Bedrohung darstelle.

Doch er warnt davor, den Status-Quo in der Bundesrepublik leichtfertig zu unterschätzen: „Würde eine neue Konfliktlage entstehen, würde man feststellen, dass die Bundeswehr und die NATO sehr schnell in der Lage wären nachzusteuern.“

Die Aufrüstung in der NATO werde mit der propagandistischen Ebene, also mit der angeblichen Aggressivität und den Großmachtambitionen Russlands begründet, führt der Experte fort. „Die harten Gründe sind allerdings die Interessenslagen. Der Verteidigungsetat ist ein riesiger ökonomischer Faktor der Rüstungsindustrie für all diejenigen Gruppen, die an diesem Umstand viel Geld verdienen. Und natürlich für das Militär selbst. Da gibt es Hunderte hochdotierte Generalposten. So erhalten sich natürlich diese Strukturen, solche militärischen Komplexe, vor denen ja auch damals der US-Präsident und ehemalige General Eisenhauer gewarnt hatte.“

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