Mancherorts wird Hillary Clintons Wahlschlappe nicht durch den Willen des amerikanischen Wählers, sondern durch russische Manipulation „erklärt“. So erhielten auch hiesige Altparteien neue Grundlage, zur Jagd auf abweichende politische Meinungen und vermeintliche Fake News zu blasen.
Facebook hat sich ebenfalls als Wahlhelfer des Establishments verdinglicht und löscht vor der Bundestagswahl, was das Zeug hält. Den Altparteien SPD und Grünen reicht das nicht: Die sehen sich weiterhin als Opfer „rechter“ Fake News-Attacken. Robert Heinrich, Wahlkampfmanager der grünen Kriegspartei, jammerte gegenüber der Rheinischen Post: „Wir erleben seit einem Jahr, dass vor allem rechte Kreise über Facebook und andere soziale Medien Falschmeldungen über die Grünen verbreiten.“ Und er vermute sogar ein Ansteigen innerhalb der nächsten Wochen. Oh, Graus.
Okay, damit haben sie vorab bereits eine gute Entschuldigung für die kommende Wahlniederlage im September. Zwar werden die bösen Russen nicht erwähnt – weil das Recyceln Kalter-Kriegs-Propaganda hierzulande nicht so gut ankommt –, aber mit dem Attribut „rechter“ Fake News ist es trotzdem angedeutet: Schließlich sind „Rechte“ ja vor allem eines: Putin-Versteher.
Aber da man dies nicht dulden kann, haben die Grünen jetzt eine eigene „Netzfeuerwehr“ gegründet. Eine Troll-Armee von 2.600 konformistischen Nutzern soll mobilisierbar sein, „wenn irgendwo „gefährliche Nachrichten“ über Grünen auftauchen“, sagte Heinrich. Wie genau eine solche Mobilisierung aussehen soll, welche Kompetenzen oder Aktionspläne die grüne Feuerwehr dann hat – das alles ist noch unklar. Vielleicht wird sie sich auch nur auf Altbewährtes – Denunziation und Shitstorm – beschränken?
Auch der Leiter des digitalen SPD-Wahlkampfes, Tobias Nehles, möchte seine Partei gerne als Opfer präsentieren: „In Zeiten einer Verdichtung von politischer Kommunikation, wie beispielsweise im Wahlkampf, nimmt das Fake-News-Aufkommen deutlich zu“. Dazu lässt sich nur sagen: Liebe Grüne, liebe SPD, Ihr braucht Fake News nicht zu fürchten, denn nichts ist schlimmer als die Wahrheit über Euch und Eure Parteien.
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