Die Politik der Bundesregierung bricht der deutschen Automobilindustrie das Genick. In dieser Woche teilte Volkswagen mit, die Produktion des VW Golf vollständig einzustellen. Und auch bei Porsche geht es drunter und drüber. Der Gewinn des Unternehmens nach Steuern ist in den ersten neun Monaten um 95,9 Prozent eingebrochen. Jetzt drohen sogar Massenentlassungen.
von Günther Strauß
Der einstige Profitmotor im Volkswagen-Konzern gerät ins Stocken. Porsche verzeichnet in den ersten drei Quartalen 2025 einen dramatischen Gewinneinbruch. Das Ergebnis nach Steuern fiel im Jahresvergleich um 95,9 Prozent auf lediglich 114 Millionen Euro. Im dritten Quartal schrieb der Sport- und Geländewagenbauer rote Zahlen.
Hauptursache sind Sonderkosten von rund 3,1 Milliarden Euro für den Strategiewechsel des Managements. Porsche verschiebt den Ausbau von Elektrofahrzeugen, setzt geplante Batteriefertigungen aus und plant stattdessen ein Comeback von Verbrennungsmotoren. Finanzvorstand Jochen Breckner betonte, dass die vorübergehend schwächeren Zahlen bewusst in Kauf genommen würden, um die langfristige Profitabilität zu sichern.
Der Gewinn der ersten neun Monate liegt bei nur 40 Millionen Euro, rund 99 Prozent unter dem Vorjahreswert von gut vier Milliarden Euro. Der Umsatz sank um sechs Prozent auf knapp 26,9 Milliarden Euro. Gleichzeitig blieb der Cashflow stabil bei 1,34 Milliarden Euro im Automobilbereich.
Die Absatzprobleme sind global spürbar. Insgesamt lieferte Porsche von Januar bis September 215.500 Fahrzeuge aus, sechs Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Besonders hart traf es China, wo der Absatz mit 32.200 Wagen um rund 26 Prozent zurückging. Laut Noch-Chef Oliver Blume sei der Luxusmarkt in China komplett eingebrochen. In Nordamerika zeigten sich dagegen leichte Zuwächse, insbesondere dank des SUV Macan.
Die wirtschaftliche Konsolidierung erfordert strukturelle Anpassungen. Bis 2029 sollen in der Region Stuttgart rund 1.900 Stellen sozialverträglich abgebaut werden. Verträge von etwa 2.000 befristet Angestellten laufen aus, weitere Einsparungen sollen im Rahmen eines geplanten Zukunftspakets verhandelt werden.
Ab 2026 wird Michael Leiters, ehemaliger McLaren-Manager, die Nachfolge von Oliver Blume antreten, der sich auf seine Aufgaben als VW-Konzernchef konzentriert. Porsche erwartet, dass sich die Finanzlage ab nächstem Jahr spürbar verbessert. Für das Gesamtjahr 2025 prognostiziert das Management einen Umsatz von 37 bis 38 Milliarden Euro bei einer positiven Umsatzrendite von bis zu zwei Prozent, wenngleich das laufende Jahr als das schwierigste seit Langem gilt.
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