Deutschland International

Hunger in Afrika: Russland verschenkt hunderttausende Tonnen Getreide

Hunger in Afrika: Russland verschenkt hunderttausende Tonnen Getreide
Wladimir Putin und der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa

In mehreren afrikanischen Ländern drohen akute Hungersnöte, aber der Westen hilft trotz voller Getreidespeicher nicht. Ganz anders Russland, das hunderttausende Tonnen Getreide an notleidende afrikanische Länder verschenkt hat.

von Thomas Röper

Im Sommer 2022 haben die westlichen Medien wochenlang berichtet, Russland blockiere ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer und setze so den weltweiten Hunger als Waffe ein, weil das ukrainische Getreide von den ärmsten Ländern der Welt so dringend gebraucht wird. Das ukrainische Getreide sei für die Dritte Welt bestimmt und die EU setzte sich angeblich dafür ein, dass die bösen Russen endlich erlauben, dass das ukrainische Getreide an die ärmsten Länder geliefert werden kann.

In der Folge wurde im Sommer 2022 das Getreideabkommen geschlossen und das ukrainische Getreide konnte über das Schwarze Meer exportiert werden. Die westlichen Medien haben dann schnell aufgehört, darüber zu berichten, denn es stellte sich heraus, dass das ukrainische Getreide gar nicht an die ärmsten Länder der Welt ging, sondern vor allem in die EU. Das konnte man auf der entsprechenden Seite der UNO nachlesen, aber das sollten die Menschen im Westen nicht erfahren.

Russland hat das Abkommen im Sommer 2023 verlassen, was die westlichen Medien nochmal für Desinformation genutzt haben, aber seitdem ist es in den westlichen Medien recht ruhig geworden, was die Frage von Getreidelieferungen an die hungernden Länder der Welt angeht. Der Grund dafür dürfte sein, dass sich am Hunger nichts geändert hat, dass der Westen aber immer noch nicht hilft.

Wer den hungernden Ländern hilft

In der EU wird stattdessen um den Export von ukrainischem Getreide gestritten, weil die Speicher der EU ohnehin voll sind und die europäischen Bauern gegen die Billigimporte aus der Ukraine protestieren, die die Preise in der EU kaputt machen. Auf die Idee, das billige ukrainische Getreide zumindest teilweise aufzukaufen, um es den hungernden Ländern zu schenken, kommt in Brüssel hingegen niemand.

Anders Russland, denn als der Westen die russischen Getreideexporte mit seinen Sanktionen behindert hat, hat der russische Präsident Putin im März 2023 verkündet, den hungernden Ländern hunderttausende Tonnen Getreide zu schenken, wenn die Sanktionen gegen russische Banken es den Ländern unmöglich machen, das Getreide aus Russland zu kaufen. Und Putin hat Wort gehalten und sechs der ärmsten Länder Afrikas (Mali, Burkina Faso, Simbabwe, Eritrea, Somalia und die Zentralafrikanische Republik) 200.000 Tonnen Getreide gratis geliefert. Die letzte für Somalia bestimmte Spende traf dort Ende Januar ein und wurde im Februar gelöscht.

Während die EU Dutzende Milliarden für Waffenlieferungen an Kiew ausgibt und Länder beschimpft, die der anti-russischen Politik nicht folgen wollen, wundert man sich in Brüssel darüber, dass sich die afrikanischen Länder eines nach dem anderen vom Westen ab- und Russland zuwenden. Schuld daran sei die böse „russische Propaganda“ und man wundert sich in Brüssel, warum Russland im globalen Süden so große Sympathien genießt.

Katastrophenzustand in Simbabwe

Nun gibt es ein weiteres Beispiel dafür. So berichtete der Spiegel am 3. April, dass Simbabwe wegen Ernteausfällen den Katastrophenzustand ausgerufen hat. Das Land brauche „finanzielle Hilfsmittel in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar, um Hunger in dem 17-Millionen-Einwohner-Land abzuwenden“, erfährt man im Spiegel. Helfen tut der Westen jedoch nicht.

Was man im Spiegel nicht erfährt, ist, dass Russland Simbabwe bereits 25.000 Tonnen Getreide geschenkt hat und dass Russland im März außerdem auch schon eine humanitäre Charge von 23.000 Tonnen Düngemitteln, darunter Kali- und Mehrnährstoffdünger, nach Simbabwe geliefert hat. Der russische Botschafter sagte bei der Übergabe der Düngemittel, die seien nur Teil eines größeren Projekts, im Zuge dessen Russland etwa 300.000 Tonnen Mineraldünger in Regionen liefern will, in denen die Bevölkerung unter Nahrungsmittelknappheit leide.

Russland bietet den Ländern des globalen Südens eine faire Zusammenarbeit auf Augenhöhe an, anstatt der neokolonialen Ausbeutung, die der Westen dort betreibt. Daher sind die Putsch-Regierungen in Mali oder Niger in ihren Ländern so beliebt, weil sie sich gegen die Ausbeutung ihrer Länder durch den Westen stellen. Und im Senegal hat vor wenigen Tagen ein Kandidat die Präsidentschaftswahl gewonnen, der ebenfalls für diese Politik steht.

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