Das polnische Justizministerium hat zum Jahreswechsel die Daten von etwa 800 verurteilten Kinderschändern online gestellt. Die Datenbank ist seit dem 1. Januar 2018 öffentlich zugänglich und kann über die Internetseite des Ministeriums aufgerufen werden.
Das neue Online-Register enthält Daten wie Namen, Geburtsorte, Aufenthaltsorte und Fotos der gefährlichsten Sexualverbrecher sowie Informationen über die von ihnen begangenen Taten. Es handele sich vor allem um Pädophile, die Kinder unter dem 15. Lebensjahr missbraucht hätten, sowie besonders brutale Vergewaltiger.
Die Daten werden laufend aktualisiert. Das Ministerium erklärte, es wolle unter anderem dem Vorbild der USA folgen und Kriminelle besser kontrollieren und Verbrechen vorbeugen. In den Vereinigten Staaten sind ebenfalls Informationen über verurteilte Sexualstraftäter im Netz verfügbar. „Das Recht auf den Schutz unserer Kinder steht über der Anonymität von Verbrechern“, sagte Polens Justizminister und Generalstaatsanwalt Zbigniew Ziobro.
Die Einsicht in ein erweitertes Register mit etwa 2.600 Sexualstraftätern, die unter anderem auch wegen Kinderpornografie verurteilt wurden, ist nach vorheriger Registrierung für bestimmte Institutionen und Behörden einsehbar. Das Justizministerium fordert unter anderem Schuldirektoren auf, ihr Personal vor der Einstellung mithilfe der Datenbank zu überprüfen. Würden verurteilte Sexualverbrecher zur Arbeit mit Kindern dennoch eingestellt, drohten den Bildungseinrichtungen Geld- oder Haftstrafen.
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