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Hasspamphlet veröffentlicht: Lügenpresse fordert, AfD-Anhängern das Wahlrecht zu entziehen

Hasspamphlet veröffentlicht: Lügenpresse fordert, AfD-Anhängern das Wahlrecht zu entziehen
Anhänger der Partei Alternative für Deutschland (AfD) am 31.10.2015 in Hamburg.

Auf einmal gibt es sie wieder, die Untermenschen, die nichts zu sagen haben. Denen die Herrenmenschen von der „Morgenpost“ ihre normalen Grundrechte, besonders aber ihr Wahlrecht absprechen. Und sich dabei als Verteidiger der Demokratie feiern. Geht es eigentlich noch widersprüchlicher, noch pervers menschenverachtender, noch faschistoider? Schwer denkbar.

von Phillipp Naumann

So schaffen sich Demokratie und Freiheit selbst ab: Etwas wird verboten oder zumindest verfemt – schon kommen Untertanen-Charaktere und schleimen sich beim Machthaber ein, indem sie noch radikaleres Vorgehen fordern: Sie verlangen zusätzliche Verbote, noch härtere Strafen, noch mehr Entrechtung für alle, die nicht auf Zeitgeistlinie sind.

So treiben’s auch heute die Nachfolger der Goebbels und der Streicher. Gäbe es einen Negativpreis mit deren Namen für den widerlichsten Propagadajournalismus, die Hamburger Morgenpost würde ihn fraglos erhalten. Es geht um einen Anti-AfD-Artikel. Nein, falsch, es geht um einen Artikel gegen deren Wähler. Der beginnt so:

„Das ist weitgehend Konsens unter Deutschlands Demokraten: Bloß nicht mit der AfD! Deren Vertreter gelten landauf, landab als unseriös, gefährlich – oder beides. Da finden sich haufenweise Extremisten, Rassisten und Holocaust-Verhöhner – Gestalten, mit denen man wenig zu tun haben will. Aber die AfD-Wähler! Deren Sorgen müssen wir alle mitdenken, so erklären uns Politiker aller Parteien. Deren Ängste müssen wir in Gesetzesform gießen! Doch müssen wir das wirklich? Oder wäre es nicht höchste Zeit, AfD-Fans rechts stehen zu lassen und endlich wieder Politik für die Mehrheit zu machen?“

In dem agitatorischen Tonfall geht es weiter. Endlose Reihung von Hass-Metaphern, eine faschistische Hate-Speech-Maschine, die dem politischen Gegner keine menschlichen Attribute zugesteht:

„Ein hämisches Lachen haben die für Menschen in Not. Hohn für menschliche Gefühle, Verachtung für alle Fakten. Sie müllen frei von Scham die Leserbrief-Spalten zu mit Lügen, Hetze und Panikmache – und fühlen sich durch die ganze mediale Aufmerksamkeit noch ermutigt, ihre kalte, dunkle Welt zum universellen Maßstab zu erklären.“

Klar, solchen Untermenschen darf man ruhig mal eins auf Birne hauen, stimmt’s? Es lebe die „Anti“-fa! Schlimmer noch: Oppositionspolitiker sind allesamt nicht mal mehr Tiere oder Pflanzen, sondern nur – Dampf:

„Entscheidend ist, dass wir diese Giftschwaden endlich wieder aus den Parlamenten rauskriegen.“

Für den Autor ist jede Kritik an Merkels Migrationspolitik automatisch Rassismus, das Resultat eines schlechten Charakters. Andere Kritikpunkte der Opposition erwähnt er gar nicht. Fundamentalkritik am System ist dem Hardcore-Untertanen in keiner Weise zugänglich. Was aber soll der Machthaber mit solchen Untermenschen tun? Der Hamburger Morgenpost-Faschist scheut den Vorschlag nicht: Man beginne mit der Entrechtung:

„In einer gerechten Welt müsste man AfD-Fans das Wahlrecht entziehen. So, wie man Kindern die Bauklötze wegnimmt, wenn sie randalieren: Kleiner, du kannst deine Ritterburg in vielen Formen und Farben bauen, mit Mauern, Graben und Toren oder offen mit heruntergelassener Zugbrücke. Aber wenn du alles immer nur zerstören willst, dann bist du raus.“

Und wann geht es weiter zur Lagerhaft und zur physischen Vernichtung? Es ist das Glück, nicht das Verdienst des Autors, dass die Zeiten des Völkischen Beobachters vorbei sind. Darin haben Charaktere wie er ebenso ihren Hass rausgelassen und nach 1945 dann die Unschuldigen gespielt. Da lässt sich nur entgegnen: Wehret den Anfängen!

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