Meinung

Als Svenja in Frauen-JVA – Liebich blamiert Bundesregierung

Als Svenja in Frauen-JVA – Liebich zerlegt das Selbstbestimmungsgesetz
Sven Liebich soll Haftstrafe in Chemnitzer Frauen-JVA antreten.

Nach einer Verurteilung zu einer Haftstrafe wechselte der Aktivist Sven Liebich offiziell sein Geschlecht und nennt sich seitdem Marla Svenja. Vater Staat reagierte erwartungsgemäß und erkannte Liebich die ihm zustehenden Rechte aus dem Selbstbestimmungsgesetz einfach ab. Bis geklärt ist, wer Transmensch sein darf und wer nicht, soll Sven nun erst mal in einer JVA für Frauen in Chemnitz einsitzen.

von Vincent Steinkohl

Thomas Jefferson wußte es schon im 18. Jahrhundert: „Nur die Lüge braucht die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht.“ Könnte man den Gründervater der Vereinigten Staaten per Zeitmaschine in die heutige Bundesrepublik schicken, würde er sich wohl bestätigt sehen. Der Fall Sven Liebich, inzwischen besser bekannt als Marla Svenja Liebich, zeigt eindrucksvoll, was dabei rauskommt, wenn ein Staat das verliert, was gemeinhin als „gesunder Menschenverstand“ bezeichnet wird.

Der 1972 in Halle geborene Sven Liebich macht sich bereits in den 90er-Jahren einen Namen als Rechtsextremist. Nicht „rechtsextrem“ nach heutigen Standards, wo, wenn man nur den Richtigen fragt, alles rechts der SPD rechtsextrem ist – sondern so richtig. Führende Rolle im internationalen Neonazi-Netzwerk „Blood and Honor“ („Blut und Ehre“), Versandhandel für Rechtsrock-Musik und Szeneklamotten. Das volle Programm eben.

Danke, liebe Ampel!

Im Juli 2023 wird er vom Amtsgericht Halle wegen Volksverhetzung, übler Nachrede und Beleidigung verurteilt, unter anderem, weil er Baseballschläger mit der Aufschrift „Abschiebehelfer“ verkauft hat. Ein Jahr und sechs Monate Knast – ohne Bewährung. Im August vergangenen Jahres bestätigt das Landgericht Halle das Urteil, inklusive Strafmaß. Am 14. Mai 2025 scheitert Liebichs Revision vor dem Oberlandesgericht Naumburg, damit muß Liebich definitiv hinter schwedische Gardinen. So weit, so gut, könnte man meinen. Das Problem: Seit 2024 nennt Sven sich Marla Svenja und gilt vor den Behörden als Frau. Dem Selbstbestimmungsgesetz sei Dank.

Seit November vergangenen Jahres kann nämlich jeder seinen Geschlechtseintrag und Vornamen ändern lassen – ohne gerichtliche Entscheidung oder Gutachten. Eine Erklärung beim Standesamt reicht dafür aus. Als wäre das nicht bescheuert genug, kann das Ganze einmal pro Jahr geändert werden. Auch eine Einverständniserklärung von Eltern, deren 14- bis 17jährige Kinder sich für das andere Geschlecht halten, ist nicht zwingend erforderlich. Können sich beide Parteien nicht einigen, ob ihr Mario nun eine Maria sein soll oder nicht, kann ein Familiengericht ihnen die Entscheidung abnehmen. Total normal und gesund, das alles.

Weil Marla Svenja Liebich jetzt eine Frau ist – und eine wunderschöne noch dazu –, muß sie natürlich auch ins Frauengefängnis. Logisch. In Sachsen, wo sie ihre Haft antreten soll, gibt es mit der JVA Chemnitz genau einen Knast für die Damen der Schöpfung. Genau dahin soll Liebich nun kommen. Zwar betonte der Hallenser Oberstaatsanwalt Dennis Cernota gegenüber dem MDR, daß diese Entscheidung noch nicht endgültig sei. Es werde vor dem Haftantritt ein Aufnahmegespräch zwischen Liebich und der Gefängnisleitung geben. Sollten die Beamten zu dem Schluß kommen, daß Marla Svenja eine Gefahr für die Sicherheit der anderen Insassinnen darstellt, könnte es für die Rechtsextremistin auch ins Männer-Kittchen gehen.

Sven ist ein Mann

Selbst wenn das passieren sollte – daß so etwas überhaupt diskutiert wird, ist ein Witz und beschädigt das Ansehen der Justiz enorm. Jeder Fünfjährige sieht einen Mann mittleren Alters samt Schnauzbart, wenn er Sven Liebich anschaut. Es ist auch nicht so, als hätten Kritiker des Selbstbestimmungsgesetzes nicht von Anfang an vor solchen Mißbräuchen der Regel gewarnt. Daß Männer im Namen der Toleranz Frauen im Boxring kaputtkloppen, ist sowieso schon gang und gäbe in den meisten westlichen Ländern.

Daß Liebich inzwischen massenhaft Bürger anzeigt, die das Offensichtliche öffentlich aussprechen – nämlich daß Sven ein Mann ist –, ist die Kirsche auf diesem grotesken Eisbecher. Eigentlich muß man ihm dankbar dafür sein, dieses destruktive, kinder- und frauenfeindliche Gesetz vor den Augen des ganzen Landes der Lächerlichkeit preiszugeben.

Wer – wie die meisten Männer – täglich ans Römische Reich denkt, fühlt sich an eine Weisheit von Tacitus erinnert. Der sagte schon vor 2.000 Jahren: „Früher litten wir an Verbrechen, heute an Gesetzen.“

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