Meinung

Scheinvaterschaften: Ausgenommen wie eine Weihnachtsgans

Scheinvaterschaften: Ausgenommen wie eine Weihnachtsgans
Einfach abgezockt: Sozialstaat Deutschland

Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Nach diesem Motto lässt sich das deutsche Sozialsystem spielend einfach ausplündern. Deutschen Pass bekommen, Vaterschaften anerkennen und schon fließt das hart erarbeitete Steuergeld. Die Regierung ist machtlos. 

von Laila Mirzo

„Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr“, dichtete einst Wilhelm Busch und meinte damit auch die Kosten und die Verantwortung, die Hand in Hand mit dem Kindersegen auf einen Vater zukommen: „(…) wenn die Kosten kommen, fühlet er sich angstbeklommen.“ Nicht so im Deutschland der Post-Merkel-Ära. Im schwarz-rot-goldenen Buntland liegt das Geld förmlich auf der Straße, denn hier springt Vater Staat ein, wenn man seinen Unterhaltsverpflichtungen nicht nachkommen kann oder will.

Diese Unterstützung des Sozialstaates nutzen aber Betrüger, um sich zu bereichern, schamlos aus. Kombiniert mit der gesetzlichen Regelung der Vaterschaftsanerkennung ergibt sich daraus ein lukratives Geschäftsmodell. Das Problem ist lang bekannt, allein fehlt der politische Wille, dem betrügerischen Treiben ein Ende zu setzen.

Der steuergeldfinanzierte Krösus

„Mr. Cash Money“ ist der Spitzname des aus Nigeria stammenden Jonathan A., der im Ruhrgebiet Geld kassiert und damit hier und in seiner afrikanischen Heimat ein Luxusleben führt. Mit insgesamt 24 anerkannten Kindern kassiert er auch für Miete, Heizkosten oder Zuzahlungen und Beihilfen ganze 22.545,85 Euro vom Amt – jeden Monat! Bei seinen „Kindern“ kommt davon aber kaum etwas an. Damit finanziert sich „Herr Bargeld“ ein Leben in Saus und Braus, besitzt einen ganzen Fuhrpark voller Luxuskarossen und inszeniert sich auf Instagram und TikTok als großer Macher, wie das ARD-Magazin „Kontraste“ kürzlich enthüllte.

Der steuergeldfinanzierte Krösus kassiert aber nicht nur den Unterhalt für die von ihm anerkannten Kinder, auch von den Müttern läßt er sich fürstlich für die Vaterschaftsanerkennung entlohnen. Mit dem deutschen Paß hat „Mr. Cash Money“ nämlich den Hauptgewinn gezogen: Wenn ein Elternteil die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, dann haben die Kinder, unabhängig davon, ob sie leiblich sind oder nicht, plus der andere Elternteil sowie ihre Geschwister ein Bleiberecht und selbstverständlich auch Anspruch auf Sozialleistungen.

Glückliche Familienzusammenführungen

Aufgeflogen ist Jonathan A. im Rahmen der Ermittlungen der „Sicherheitskonferenz (Siko) Ruhr“ zur Bekämpfung von Clankriminalität. Dazu Erster Polizeihauptkommissar Andreas Keppke: „Der in dem Komplex benannte Nigerianer hat 24 Kinder anerkannt. Doch nicht nur für die bekommt er als angeblich Mittelloser Kindergeld und andere Sozialleistungen. Über die sogenannten Anker-Kinder werden auch deren Mütter alimentiert, deren weitere Kinder und wiederum weitere Väter. Die haben wiederum mit anderen Frauen auch Kinder, keiner hat die deutsche Staatsbürgerschaft. Aber alle haben durch die Anerkennung des Kindes durch den deutschen Vater Anspruch auf staatliche Leistungen.“

Man kann vermutlich viel über Jonathan A. sagen, aber ganz sicher nicht, daß er faul gewesen wäre. Schließlich sind insgesamt 94 „Familienmitglieder“ durch ihn nach Deutschland gekommen. 1,5 Millionen Euro kostet dieser Taschenspielertrick den deutschen Steuerzahler – jährlich!

Wer nun verständlicherweise die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, dürfte sich jetzt die Haare raufen, denn „Mr. Cash Money“ hat viele „Kollegen“: Der Schaden durch Sozial- und Abgabenbetrug wird auf unfaßbare 113 Milliarden Euro geschätzt – ebenfalls jährlich! Sollten Sie nach diesen Zeilen noch immer gute Laune haben: Der Staat kann nichts dagegen unternehmen, denn einmal anerkannte Vaterschaften können auch bei Mißbrauch nicht aberkannt werden.

Mehr lesen über

Retten Sie das Meinungsklima!

Ihnen gefallen unsere Inhalte? Zeigen Sie Ihre Wertschätzung. Mit Ihrer Spende von heute, ermöglichen Sie unsere investigative Arbeit von morgen: Unabhängig, kritisch und ausschließlich dem Leser verpflichtet. Unterstützen Sie jetzt ehrlichen Journalismus mit einem Betrag Ihrer Wahl!

🤝 Jetzt Spenden

Neu: Folge uns auf GETTR!

GETTR – 100% Meinungsfreiheit! zensurfrei · unabhängig · zuverlässig
Teilen via