Deutschland

Wie Außenministerin Baerbock Deutschland zur Lachnummer macht

Wie Annalena Baerbock Deutschland zur Lachnummer macht
Dumm, dümmer, grün: Annalena Baerbock hüpft im Schulhof-Spiel-Style in einem Bunker in Finnland

Die Ukraine könne nicht sicher sein, solange Putin sich nicht um 360 Grad ändert. Auf der Münchener Sicherheitskonferenz hat Außenministerin Baerbock eine besondere Kostprobe ihres unfreiwilligen komödiantischen Talents abgegeben – natürlich auf Englisch, damit es auch die ganze Welt versteht.

von Lothar Krimmel

Heinrich Lübke, von 1959 bis 1969 der zweite Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, wurde zur unfreiwilligen Ulknudel der Generation der linken Achtundsechziger. Immer wieder wurden seine angeblichen sprachlichen Fehlleistungen kolportiert. So soll er, wofür es keinerlei Belege gibt, anlässlich eines Staatsbesuchs in Liberia eine Begrüßungsansprache mit den Worten begonnen haben: „Meine Damen und Herren, liebe Neger!“

Die britische Königin Elisabeth II. soll er auf den Beginn eines Konzerts im Brühler Schloss Augustusburg mit den Worten eingestimmt haben: „Equal goes it loose.“ Erst lange nach Lübkes Tod kam ans Licht, dass sämtliche Anekdoten zum „Lübke-Englisch“ von Spiegel-Redakteuren erfunden und in die Welt gesetzt worden waren.

Tatsächlich hatte Lübke jenseits seiner ohnehin zum Schmunzeln anregenden Sauerländer Sprachfärbung auch häufige mnestische Aussetzer, etwa als ihm im Jahr 1965 bei seiner Rede zum 17. Juni in Helmstedt der Name dieser Stadt am damals wichtigsten Grenzübergang der innerdeutschen Grenze nicht einfiel und erst zugerufen werden musste.

Baerbocks Reise zu den Mondländern

Bei Lübke hatte dies, wie sich später zeigte, eine medizinische Ursache in Gestalt einer beginnenden vaskulären Demenz, was für den Betroffenen alles andere als lustig ist. Dergleichen scheint bei der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock nicht vorzuliegen. Ihre häufigen Versprecher im Stil von „Kobold“ und „Fressefreiheit“ sind Ergebnisse der Tatsache, dass sie beständig plappert, also stets viel schneller spricht, als ihre Fähigkeit zur Sprachkontrolle es eigentlich erlauben würde. Ihre beständig verrutschten Sprachbilder sind die Folge mangelnder Einsicht in das Nichtvorhandensein eines ausdruckstarken Sprachstils. Und ihre Einlassungen über den „im Netz gespeicherten Strom“ und die „Panzerschlachten des 19. Jahrhunderts“ sind schlichtweg Ausdruck mangelhaften naturwissenschaftlichen und historischen Grundlagenwissens.

Auch in Sachen Geographie produzierte Baerbock jüngst auf der Weltklimakonferenz im November letzten Jahres ein viel beachtetes Highlight: Man müsse sich fragen, so Baerbock, was mit einem Land passiere, das „Hunderttausende von Kilometern entfernt liegt“. Das am weitesten von Deutschland entfernt liegende Land ist aber Neuseeland mit einer Distanz von weniger als 19.000 km. Daher hatte Baerbock wohl extraterrestrische Territorien im Auge. Hier kommen einzig lunare Staaten in Frage, da nur der Mond angesichts einer mittleren Entfernung von 384.400 km in den Baerbockschen Entfernungskorridor passt. Die Bewohner des Landes am „Meer der Ruhe“ werden die mitfühlende Botschaft der deutschen Außenministerin zur lunaren Klimakrise mit Genugtuung zur Kenntnis genommen haben.

Auf Kriegsfuß mit der englischen Sprache

Von besonderer Qualität sind Baerbocks geistige Exkursionen in englischer Sprache. Denn erstens entgleiten ihr die Sprachbilder hierbei noch häufiger, zweitens ist dies in ihrer Funktion als deutsche Chefdiplomatin besonders brisant und drittens vermag sie es, Deutschland damit in aller Welt bloßzustellen.

Erst kürzlich hat sie auf diese Weise Russland im Nebensatz mal so eben den Krieg erklärt. Das war gefährlich und peinlich zugleich, da sie dies nicht nur für Deutschland getan hat, sondern für die gesamte Europäische Union. Erleichtert hingegen durfte man zur Kenntnis nehmen, dass es keine schwerwiegenden diplomatischen oder gar militärischen Konsequenzen gab, da das törichte Geplapper eines lispelnden außenpolitischen Leichtgewichts in den Machtzentralen dieser Welt schlichtweg nicht ernst genommen wird. Ganz offensichtlich war man in Moskau sogar dankbar, nunmehr von Deutschland die russische Sichtweise bestätigt zu finden, dass sich Russland in einem Krieg mit der Nato befinde.

Wenn Außenpolitik in der 5. Klasse sitzen bleibt

Pünktlich zum Beginn der heißen Phase von Fasching und Karneval hat Baerbock nun am 18. Februar anlässlich der Münchener Sicherheitskonferenz eine ganz besondere Kostprobe ihres unfreiwilligen komödiantischen Talents abgegeben – auf Englisch natürlich, damit es auch die ganze Welt verstehen möge.

Auf die Frage einer Moderatorin, ob die Ukraine überhaupt jemals sicher sein könne, solange Putin in Russland an der Macht sei, antwortete Baerbock kurz: „If he doesn’t change by 360 degree: no.“ Also: „Wenn er sich nicht um 360 Grad ändert: nein“.

Bekanntlich ist der Grad (auch: Bogengrad) ein Winkelmaß. 360° entsprechen exakt einem Vollwinkel. Bezogen auf die Navigation entsprechen 360° daher genau 0°, also der Beibehaltung des Kurses. Annalena Baerbock sagte also vor einem Millionenpublikum auf der Sicherheitskonferenz, dass die Ukraine nur dann sicher sei, wenn Putin seinen jetzigen Kurs beibehalte, sich also nicht ändere.

Wie ist es möglich, dass eine erwachsene Frau, die – trotz erheblicher Zweifel an den Angaben zu ihrem Lebenslauf – offensichtlich die deutsche Hochschulreife erworben und es sogar bis zur Außenministerin ihres Landes gebracht hat, die grundlegenden Lerninhalte der 5. Klasse nicht mehr beherrscht und diese fehlenden Kenntnisse auch noch auf internationalem Parkett zum Besten gibt?

Wer bei dieser Passage an einen Versprecher glaubt, wie es bei Baerbockschen Aussetzern ihre stets eiligst intervenierenden Verteidiger Glauben machen wollen, wird im weiteren Verlauf dieses Videos eines Besseren belehrt. Denn bei Minute 17:45 und bei Minute 19:05 sagt Baerbock zweimal ausdrücklich, „wir“ (also die Bundesregierung) hätten uns in Sachen Waffenlieferungen „um 180 Grad geändert“, um direkt anschließend bei Minute 19:15 ihre Forderung zu wiederholen, Putin müsse sich „um 360 Grad ändern“.

Offensichtlich hatte Baerbock aus der Schule vage in Erinnerung behalten, dass die Angabe von Bogengraden etwas mit Richtungswechsel zu tun haben könnte. Und da Deutschland sich bereits „um 180 Grad geändert“ habe, musste sie wohl von Putin fordern, seine Richtung um doppelt so viel zu ändern, nämlich um 360 Grad.

Von Säuglingen und alten weißen Männern

In diesem Kontext liefert Baerbock bei Minute 18:15 auch gleich wieder ein missratenes Sprachbild ab: „Wenn man niemals aus Fehlern lernt, beendet man niemals die Phase, ein Säugling zu sein.“ Auch hier wieder – ohne jede rhetorische Not und nur aus purer Lust am Daherplappern – ein verrutschtes und überdies diskriminierendes Sprachbild: Die einjährige „Phase des Säuglings“ ist die Zeit mit der höchsten Lerngeschwindigkeit im gesamten menschlichen Leben. Neben dem traditionellen Hassobjekt der „alten weißen Männer“ müssen jetzt also auch noch die Säuglinge herhalten, um grüne Verachtung sprachbildlich zu bedienen.

Auch die schmallippigen Ausflüchte hinsichtlich der fundamentalen Haltungsänderung zu Waffenlieferungen in Krisengebiete ist verräterisch. Bundeskanzler Adenauer hatte bei solchen Anlässen noch im verständlichen Umgangsdeutsch verkündet: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.“ Heute geht es beim Eingeständnis fundamentaler Irrtümer nicht unter der Ausrufung einer „Zeitenwende“.

Zeitenwende als Scheitern links-grüner Ideologie

„Keine Waffen und Rüstungsgüter in Kriegsgebiete. Bereit, weil Ihr es seid.“ Für dieses zentrale Wahlversprechen sind die Grünen bei der letzten Bundestagswahl im September 2021 gewählt worden. Jetzt erklärt Baerbock ihren Sinneswandel damit, man habe ja nicht absehen können, dass es in Europa noch einmal einen Angriffskrieg geben würde. Doch das ist billige Rosstäuscherei. Die meisten Kriege dieser Welt sind und waren Angriffskriege. Und ob sie in Europa stattfinden oder auf anderen Kontinenten, kann für die grundsätzliche Haltung zu Waffenlieferungen keine Rolle spielen.

Die bittere Wahrheit ist: Der grüne Populismus taugt einfach nicht für die Bewältigung der Realität. Das Gefasel von der Zeitenwende ist eine Beleidigung der Prinzipien der Logik. Wir erleben keine allgemeine Zeitenwende, sondern ein Scheitern links-grüner Ideologie. Dasselbe gilt für die gescheiterte Energiewende, die gescheiterte Migrationspolitik und die jahrelange gezielte Demütigung unserer Soldaten und Polizisten. Wann kommt auch hier endlich eine „Zeitenwende“ in den links-grünen Köpfen?

Staatsfunks-Zwangsbeiträge zum Schutz der grünen Komödiantin

Wer erinnert sich nicht, wie Edmund Stoiber in den Nuller Jahren bei jeder sich bietenden Gelegenheit im öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit seinen Versprechern vorgeführt wurde. Seine „Transrapid-Rede“ mit dem Kernsatz „Sie steigen in den Hauptbahnhof ein“ wird in den deutschen Klick-Zahlen nur noch von Martin Luther Kings „I have a dream“ übertroffen.

Bei Heinrich Lübke hatten sich eine Generation zuvor die linken Komiker köstlich über die vom Spiegel erfundenen Geschichten auf Kosten des Bundespräsidenten amüsiert. Das ging so weit, dass der Bayerische Rundfunk seinerzeit Live-Übertragungen der Münchner Lach- und Schießgesellschaft aus dem Programm nahm, um den Bundespräsidenten vor Fake-Attacken zu schützen.

Heute muss niemand die Nonsens plappernde Außenministerin vor öffentlich-rechtlichem Spott in Schutz nehmen. Anders als bei Lübke oder Stoiber bewahrt die links-grüne Hegemonie im Staatsfunk Baerbock vor jeglicher Kritik. Hohn und Spott gibt es im öffentlich-rechtlichen „Kabarett“ für die „rechte“ Opposition, aber nicht für die Schenkelklopfer der Verkünder links-grüner Heilslehren. So tun wir mit unseren Zwangsbeiträgen auch etwas Gutes für das seelische Wohlbefinden der grünen Parteispitze.

Doch auch die Neue Zürcher Zeitung, die sich ansonsten durch eine wohltuende kritische Distanz zu den Mächtigen in Deutschland und der Welt auszeichnet, ließ gerade erst eine bei „Zeit“ und „Spiegel“ sozialisierte deutsche Journalistin eine anbiedernde Lobhudelei auf Baerbock zelebrieren. Offensichtlich korrumpiert durch die Einladung zur Teilnahme an einer Auslandsreise Baerbocks, werden dort in peinlichster Weise Elemente einer journalistischen Personality-Show aufgeführt. Sie mache ihre Sache „großartig“, schreibt “Die Welt” und Kritik an ihren Versprechern habe etwas „Kleinkariertes“. Dann ist ja alles gut. Oder?

Ihre häufigen verbalen Aussetzer, ihre gravierenden diplomatischen Fauxpas und ihre immer wieder entgleitenden Sprachbilder werden dort abgetan mit dem Verweis darauf, dass sie jedenfalls einen „Kompass“ habe. Doch ganz abgesehen von der grundsätzlichen Schieflage eines grünen Kompasses: Baerbock ist der schlagende Beweis dafür, dass allein der Besitz eines Kompasses keine Garantie für stringentes Reden und Handeln bietet. Denn wenn dieser Kompass auch mal flugs um 180 Grad oder besser noch um 360 Grad rotiert, so ist das in der heißen Karnevalsphase vielleicht einen Tusch wert, aber ansonsten im wahrsten Sinne wenig zielführend.

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